Wind und Wellen, Sport und Spaß - packende Surf-Wettkämpfe am Wilsons Prom.
Die Surf-Elite weltweit trifft sich wieder zum Jahresbeginn in Wilsons Prom beim Tidal River.
Nach dem Aufwärmen sind die Amateure an der Reihe. Unter ihnen Jonathan Kopf, noch nicht lange unter den Surfern, hält sich schon recht wacker auf dem Board. Jedoch ist das Meer auch noch nicht so wild, wie die Wettervorhersage für den heutigen Tage vorhergesagt hat.
Jonathan Kopf macht den zweiten Platz. Nicht schlecht für den Anfang.
Nach den Amateuren sind die Profis dran. Inzwischen redet man hier nicht mehr von kleinen Wellen. Die Brecher sind inzwischen bei knapp 10 Metern Höhe. Sie gelten weltweit zu den höchsten Wellen.
Als erster geht Mick Fanning an den Start. Er erwischt gleich die zweite große Welle und startet mit einem Backside Roundhouse. Von der Jury gibt es dafür 90 von 100 Punkte. Nächster ist Kelly Slater. Er gilt als der Weltbeste zu dieser Zeit. Er startet in der ersten Runde sogleich mit einem Layback Snap und dafür 97 Punkte von der Jury.
Die dritte im Bunde ist Judith Kopf. Sie gilt als Anwärterin für den Titel. Sie fängt an mit einem Frontside Floaters, der ihr erstaunlich gut gelingt, gilt er doch als einer der schwersten Tricks. Ein Raunen geht durch die Menge auf den Zuschauerbänken am Wilsons Prom beim Großen Windsurf Cup 2010, als die Profi-Surferin Judith Kopf im Wasser unter dem 10-m-Brecher verschwindet. Atemlose Stille. Doch da ein Aufatmen, sie ist nicht untergegangen, sie hat es geschafft, sie reitet die Welle, als hätte sie nie etwas anderes getan! Judith Kopf hat den Großen Surf Cup 2010 gewonnen!!!
Nunja, ganz so ists leider nicht abgelaufen. Hatte am Samstag meinen allererstes Surfabenteuer. Wir sind am Freitag zu Wilsons Prom gefahren mit einer Gruppe von dem Outdoor-Club von Jonathans Uni. Abends, also so gegen halb 12 haben wir einen kurzen Abstecher gemacht an den Strand und ich war sehr beeindruckt. Sternenklare Nacht, richtig feiner Sandstrand, das Meeresrauschen, so wie man es sich halt vorstellt.
Am nächsten Tag sind wir dann relativ früh aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück gings dann in den Wetsuit (Neoprenanzug, damit man nicht auskühlt im Wasser), mit LSF 50-Sonnencreme eingecremt und mit dem (sauschweren) Board an den Strand.
Kurze Einführung und dann ab ins Wasser. Am Anfang wollte nichts gelingen und ich war dann auch schon etwas verärgert, weil ich so viel Kraft aufwenden musste und mir erst nix gelang. Nachdem ich dann das Board an den Kopf bekommen hab, weil da so ein starker Wind weht, hatte ich erstmal genug. Nach einer viertel Stunde hab ich dann aber beschlossen, doch noch einmal reinzugehen. Also nochmal versuchen. Immer noch nicht besser, zumindest bis dann einer zu mir kam und mir nochmal was erklärt hat. Da hab ich mich dann erstmal darauf konzentriert die Welle zu bekommen, damit ich ein Gefühl für das Board bekomm. Hat dann auch endlich nach ein paar Versuchen endlich funktioniert und es hat sogar Spaß gemacht. Jedoch hat es auch unendlich Kraft gekostet immer wieder zurück ins etwas tiefere Wasser zu kommen. Der Wind war nämlich ziemlich stark und die Wellen nicht ganz ohne. Bis ich bis zur Hüfte im Wasser stand musste ich bestimmt 70m ins Wasser hinein laufen, weil es sehr flach ins Wasser ging.
Nun denn, ich hatte trotzdem sehr viel Spaß, hab ziemlich viele Wellen dann erwischt, als ich den Dreh raushatte, war öfters sogar auf den Knien und einmal sogar fast für ne halbe Sekunde gestanden, bevors mich wieder ins Wasser gehauen hat. :) Für Nicht-Surfer: Das ist ne Wahnsinnsleistung für das erste Mal! *mir selber stolz auf die schulter klopf*
Jonathan und ich waren den ganzen Tag im Wasser. Was ich hinterher dann auch ganz schön schnell gemerkt hab. Muskeln sehr schwach, rote Augen, Sonnenbrand um die Augen rum, auf den Hand- und Fußrücken, da wo halt kein Anzug war und das trotz eincremen.
Als wir vom Surfen zurückkamen war leider unser Zelt zusammengebrochen, weil es so stark gewindet hat. Glücklicherweise hatten welce noch ein Ersatzzelt dabei, welches wir nutzen konnten und eindeutig stabiler aussah, als das unsere.
Am Abend gings auch schon sehr bald ins Bett für mich weil ich todmüde war. Leider war nicht so viel mit schlafen, weil es sehr gewindet hat und ich ständig das Gefühl hatte, dass unser Zelt zusammenbricht oder der Überzug weggeweht wird. Zusätzlich war dann auch noch eine immense Hitze, sodass ich Schwierigkeiten hatte, mir irgendwie Kühlung zu verschaffen. Am nächsten Morgen bin ich auch dann sehr früh aufgestanden, weil ich dachte, außerhalb des Zeltes seis vielleicht etwas kühler durch den Wind. Doch da hatte ich mich geschnitten. Draussen wars fast noch heißer. Morgens um sieben hatte es bestimmt schon 28°C....:(
Jonathan ist erstmal nochmal zum Surfen gegangen (Ich konnte mich kaum bewegen vor lauter Muskelkater und Wehwechen, wie zb mein Kiefer, der ebenfalls das Board abbekommen hat, Füße/Knie, die ständig ans Board angeschlugen beim Aufsteigen, etc. und natürlich Sonnenbrand), ich hab mich in den Schatten gelümmelt mit einem Buch und versucht zu vergessen wie heiß es ist. Später ist Jonathan dann noch zum Nachbarstrand Squeeky Beach gelaufen, der ebenfalls aus weißem Sand besteht, aber beim Laufen quietscht. Sehr seltsam, hört sich aber lustig an...
So um 2 gings dann auch wieder zurück, worüber ich dann doch auch sehr froh war, da es immer noch heißer wurde und (wir haben abends mal nachgeschaut) zur Höchstzeit 37,3°C hatte (mit dem heißen Wind, selbst im Schatten fast unerträglich)....Auch mal ein Erlebnis wert... :)
So viel also zu meinem Surfausflug. Das war auch mein letzter Blog aus Melbourne. Morgen werd ich noch eine Great Ocean Road Sunset Tour machen, die einen tag lang geht und am Mittwoch gehts dann nach Airlie Beach zu den Whitsunday Islands. Ich werde danach wieder von mir hören lassen, je nachdem wie es mir möglich ist.
Bis dahin, viel Spaß beim lesen! :)
Windsurfen? Habt ihr euer kaputtes Zelt als Segel verwendet? ;)
AntwortenLöschenhi judith,
AntwortenLöschenschnee kühlt gut, würde dir auch gern die paar flocken schicken, die hier in der vorderpfalz liegen. im südschwarzwald hats über 50 cm, meine eltern haben gestern 20 cm bekommen. hilft dir so ein schneewetterbericht beim lindern von prellungen, sonnenbrand und hitze?
danke für die tolle lektüre
liebe grüße
helga
Hey Abenteuerin!
AntwortenLöschenEs macht richtig Spaß deine Erzählungen zu lesen! Wünsche dir weiterhin viel Spaß - halt die Ohren steif, wer weiß was noch alles auf dich zukommt :-)
Ganz liebe Grüße
Miri
Wieder mal ein toller Bericht von der Reisereporterin Judith...das coolste war der "Windsurfbericht"....weiter soooooooooooo...ich freu mich schon auf den nächsten Blog.
AntwortenLöschenGlG Andreas
Liebe Judith,
AntwortenLöschenTolle Bilder, tolle Story - zumindest vom gemütlichen Sofa aus betrachtet. Bin gespannt, was als nächstes kommt.
Baba