Nach eine mehr oder weniger geruhsamen Nacht gings dann aber auch nach einem Pancake-Frühstück schon wieder los. Zuerst zu Safeway (Supermarkt) um die wichtigsten Dinge für das Wochendende einzukaufen, dann auf nach Halls Gap im Grampians National Park.
Da angekommen erstmal im Infocenter weitere Informationen über die Umgebung eingeholt und überlegt, was wir machen. Schließlich haben wir uns erst einmal für eine kurze Wanderung (oder eher Spaziergängle) entschieden zu den Venus Baths (also zur Badewanne der Venus), die wir schon nach kurzer Zeit über einen Pfad, der sich durch ein Eukalyptuswäldchen schlang, erreichten.
Diese Badewannen der Venus war ein Bach, der die Felsen ausgewaschen hat und so immer wieder Becken entstanden sind. Es war für den Anfang eigentlich schon schön und ich denk zu richtigen Jahreszeit, wenn n bissl mehr Wasser dagewesen wär, dann wärs bestimmt noch schöner gewesen.
Nachdem wir uns da dann ein Weilchen von der anstrengenden Wanderung erholt hatten, sind wir wieder zurück nach Halls Gap gelaufen, wo uns dann auf dem Camping Platz (direkt an der Straße) ein paar Kängurus entgegen kamen. Das war echt cool mal so Kängurus in freier Wildbahn zu sehen, wobei freie Wildbahn doch etwas übertrieben ist, wenn man überlegt, wie nah die an der Zivilisation waren. Da waren die Kängurus, die wir am Abend vorher noch bei Melbourne bei Sonnenuntergang gesehen hatten, wesentlich spannender. Da waren unmengen Kängurus, unter anderem auch kleinere , also jüngere, und auch Mütter mit Babys im Beutel (hat man daran gesehn, dass sie einen unheimlich dicken Bauch hatten und manchmal auch die Köpfe aus dem Beutel herausschauten).
Nach dem Essen wollten wir nochmal zum Camping Platz zurückkehren und sind deshalb erst einmal kurz in einen Laden reingegangen und haben fürs Abendessen seltsam-aussehende, überteuerte Würste und HamburgerFleischküchlein mit Brot und Ketchup gekauft.
In dem Örtchen gabs auch einen Picknickplatz wo es öffentlich zugängliche Grillplatten gab, auf denen wir dann die Würstchen und die Fleischküchlein gebraten haben.
Die haben seltsamerweise sogar recht gut geschmeckt, wenn man sich denn irgendwann durch das Brot bis zu dem kleinen Stückchen Fleisch hindurchgegessen hatte. Mit viel Ketchup geht alles...:)
Dann gings wieder zurück zu den Kängurus, zu denen sich inzwischen auch noch der ein oder andere Kakadu gesellt hatte.
Jonathan, der wie immer auf Abenteuer aus war, hatte extra weniger gegessen, damit er noch die Kängurus mit seinem leckeren Brotkrumen füttern konnte. (So ca. 3 Krümchen warn übrig:) )
Er kam dann auch recht nah an eine Kängurumama heran, die gerade ihr Kind trinken ließ. Sie fraß im aus der Hand, jedoch als er ihr noch näher auf den Pelz rücken wollte und sie streicheln wollte, hat sie ihn mit einer Handbewegung abgewehrt, was für uns Fotografen sehr amüsant aussah.
Irgendwann hatte das Kind dann aber ausgetrunken und dann sind sie ganz friedlich davongehüpft.
Da es jetzt aber auch schon später wurde, mussten wir uns einen Platz zum Schlafen suchen. Also sind wir hoch auf den Berg gefahren um Ausschau nach einem Platz zum Bushcampen zu halten, also in freier Wildbahn zu übernachten. Leider war das etwas schwierig, da wir uns an verschiedene Regeln halten mussten, sodass sich das Bushcampen als sehr schwierig herausstellte. Weil wir aber die Hoffnung nicht aufgeben wollten sind wir zu verschiedenen Lookouts (Aussichtspunkten) gefahren, wie zB der Reed Lookout, der dann auch gleich der Ausgangspunkt für The Balconies (die Balkone) war. Einen Schlafplatz haben wir dann dort zwar nicht enteckt, aber dafür eine wundervolle Aussicht und eine braune Schlange, die vermutlich giftig war, wie eigentlich alles in Australien (im Gegensatz zu Neuseeland), aber sowieso gleich abgehauen ist, als sie uns gesehen hat.
Beim Weiterfahren haben wir dann einen Platz gefunden, den man zum Bushcamping hätte verwenden können und der einigermaßen den Regeln entsprach. Nachdem dann aber die Polizei uns gesichtet hatte, wie wir da rumlaufen, hat uns der nette Polizist dann doch eher geraten, auf den nahegelegenen Campingplatz zu gehen und die Gebühr, dann am nächsten Tag nachzuzahlen (shame on us - wir haben das nicht gemacht^^).
Also auf zum Campingplatz, ein deutsches Pärchen getroffen und Zelt aufgeschlagen. Ziemlich bald haben wir dann auch geschlafen, wenn man das so nennen kann. Sina, Jonathan und ich haben im Zelt übernachtet und Linda im Auto. Jonathan hat natürlich am besten geschlafen, wie mir schien.Linda und ich haben im Gegensatz dazu ziemlich gelitten. Es ist nachts eisigkalt geworden und ich mit meim Schlafsack der bis 15° noch angenehm sein soll, war dann doch froh, ne Decke noch mitgenommen zu haben, die dann aber leider nicht mehr unter mir lag, was mich dann auch nicht schlafen ließ, weil ja keine Isomatte oder derartiges unter mir lag und ich somit auf dem Boden geschlafen hab...Linda hat erst um 6 morgens ne angenehme Liegeposition im Auto gefunden und dadurch ca. 2 Stunden geschlafen, gefühlsmäßig vllt ne Stunde weniger als ich, wenn man meinen Schlaf Schlaf nennen konnte. Nunja, um halb neun schon wieder aufgestanden und nach dem Frühstück gings dann zu den MacKenzie Falls, die uns von dem deutschen Pärchen empfohlen wurde. Da der Weg direkt neben dem Wasserfall hinunter ging, war er ganz schön anstrengend (vor allem wieder hoch, für Nichtsportler fast nicht zu schaffen;) ).
Unten angekommen wars dann auch sehr schön, zumal wir noch relativ früh am morgen dort waren, sodass auch die Sonne noch nicht so hoch stand und tolle Bilder entstanden sind.
Als dann auch der Rückweg nach oben wieder geschafft war, setzten wir unsern Weg zum Hollow Mountain (oder später auch genannt Horror Mountain) fort. Wir stoppten noch bei dem Ngamadjidj Shelter, eine Stelle an nem Felsen, an der die Aborigines, die Ureinwohner Australien, sich trafen und die Wände bemalten. Ebenso wie am Gulgurn Manja Shelter, der in der Nähe des Mount Zero und dem Hollow Mountain war. Der Weg zu diesem Shelter war schon etwas anstrengender, obwohl es glaub nur 750m waren, ist es nicht so einfach durch Sand bei schon wieder mind. 30°C eine leichte Steigung hochzulaufen, wo überall Ameisenbauten sind und zigtausend (mir kamen es wie zigtausend vor, wahrscheinlich warens nur hunderte^^) Fliegen die einem immer ins Gesicht sitzen wollten. Nungut, aber auch das war irgendwann geschafft (zumindest das hochlaufen, Fliegen waren immer noch da).
Oben gabs dann ein paar Handabdrücke zu sehen und eine Aussicht über (zumindest gefühlt) ganz Australien. Alles ganz flach, braun und noch im näheren Umkreis dunkelgrüne Bäume. Häuser gabs eigentlich keine.
Weiter zum Hollow Mountain. Der Weg hörte sich gar nicht so schlimm an, wurde im Reiseführer als medium schwierig beschrieben. Er war ca. 1,25 km lang und erstreckte sich über ca. 160 Höhenmeter. (Für die, dies nicht wissen, das ist verdammt viel. Ich weiß jetzt auch Bescheid...:( )
Am Anfang war wieder Sandpfad angesagt, ging ja noch, jedoch schon gleich nach 200m oder so fingen die Felsen an. Man kann diesen Weg eigentlich nicht mehr als Weg bezeichnen, es war eher eine reine Kletterpartie irgendwann. Auf dem Weg zur Spitze oder zumindest zum Ende des Weges (die Spitze war doch dann noch etwas weiter weg), haben wir dann noch Linda hinter uns gelassen, der es verstänlicherweise zu viel wurde, wie mir später dann auch noch bewusster wurde, als es mir eh schon war. Zuerst galt es über Felsen zu klettern, wo in 2 m Abstand dann der Abgrund rief und dann sind wir den Berg weiter hochgelaufen, was bedeutet eine Felswand entlang zu laufen, die ungefähr in einem 50°-Winkel zum Boden stand und kein Geländer hatte, geschweige denn wirklich einen Weg. Es waren immer wieder gelbe Pfeile am Boden zu erkennen, denen wir gefolgt sind. Nach insgesamt bestimmt mind. einer Stunde Aufstieg (für 1,25km ganz schön lang) erreichten wir dann sowas wie ein Plateau auf dem immernoch Fliegen umherschwirrten und wir unendlich sehen konnten. Es waren keine Berge um uns rum im Weg, wir konnten einfach schauen. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich ganz so begeistert nicht mehr war, weil der Weg katastrophal gewesen war, dei Fliegen die ganze Zeit nicht locker gelassen haben und die Aussicht auf flaches 'braunes Land mit Steinen und Bäumen' nicht sonderlich abwechslungsreich und spannend fand...
Auf dem Rückweg haben wir dann Linda wieder aufgegabelt und sind dann nach Horsham gefahren, einer Stadt die, wie ich glaube, am Rand der Grampians liegt.
Nachdem wir einen Platz auf einem Campingplatz gebucht hatten sind wir dann nochmal einkaufen gegangen um fürs Abendessen was zu besorgen. Es gab ChickenNuggets, Kroketten und MeatPie (also einen kleinen Blätterteigkuchen in dem eine braune Masse war, die Fleisch beinhaltet hat). Hat alles aber dann doch obwohl der großen Auswahl alles gleich geschmeckt mehr oder weniger aber war zumindest sättigend.
Als der Hunger gestillt war, ging es daran, den Durst zu stillen und Jonathan packte eine 1l-Havana-Club-Flasche aus und 2 2l-Pepsi-Flaschen. (Wer Havana Club nicht kennt: das ist ein Rum, wenn man ihn mit Cola mischt und Limetten reinschneidet, ergibt das einen Cocktail der Cuba Libre heißt und ziemlich lecker schmeckt xD)
Während die Flaschen leerer wurden hatten wir jede Menge Spaß mit verschiedenen Spielchen und deutschem Gesang, bis uns jemand darauf aufmerksam machte, dass dies keine Taverne sei und wir doch etwas ruhiger sein sollten...(Worauf Jonathan dann fragte, wo denn die Taverne sei, hat jedoch keine Antwort bekommen...)
Als dann dei Flaschen leer waren, machten wir einen Spaziergang zu einer kleinen Insel im nahegelegenen Fluss, auf der dann das Limettenmonster entstand, das wir dann alle huldigten. d=D
Am nächsten Morgen wurden wir dann von dem Geschrei der vielen Vögel geweckt. Auf dem Campingplatz waren saumäßig viele Papageien unterwegs, also so weiße mit einem roten V auf der Brust und kleinere, die auf dem Rücken grün waren und vorne rot und blau und glaub sogar gelb waren.(lt. Sinas Blog Allfarbloris) Von denen gibts leider keine Fotos, weil die immer ganz schnell über unsere Köpfe davon geflogen sind. Aber das war auch ein Erlebnis, mal von hunderten Vögeln umgeben zu sein, die ein Geschrei machen, dass man es irgendwann nicht mehr hören kann...
Wir beschlossen, an dem heutigen Tag nicht mehr wandern zu gehen, da uns so die Abwechslung der Wege und Aussichten gefehlt hat und wir alle noch groggy vom tag zuvor waren.
Wir sind dann nach Torquay gefahren, was ungefähr eine Stunde von Melbourne entfernt ist und sind dort in einen Quiksilver/Roxy/ripcurl-Outletstore gefahren (sind bekannte Surfermarken). Danach gings auf zum Strand, der wunderschön war und mir erlaubte, mein Kind in mir herauszulassen und ein bisschen im Wasser zu planschen. :)
Abends gings dann nach Melbourne in eine supergute Pizzeria, wo ich einen Salat mir Hühnchenstreifen und Knoblauchbrot und zum Nachtisch einen Chocolate Mud Cake (Schokoladen-Matsch-Kuchen) gegessen hab. Die andern hatten Nudeln, von denen sie ebenfalls hinterher bis zum Rand voll gewesen waren.
Schließlich sind wir wieder in der Macorna St angekommen und sind dann auch ziemlich bald ins Bett gefallen, froh über die Möglichkeit, in einem mehr oder weniger normalen und bequemen Bett zu schlafen. :)
Heut abend gehts dann zum Surfen, Jonathans Weihnachtsgeschenk an mich einlösen und dann werd ich am Montag meinen vermutlich letzten Blog aus Melbourne schreiben.
Bis dahin, viel Spaß beim Lesen...:)
P.s. Bilder sind wieder im Album.
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hi judith,
AntwortenLöschendu sorgst perfekt für unsere abendliche bettlektüre. margrit ist ganz begierig auf deine stories, zumal da so oft tiere drin vorkommen. das interessiert sie total. selbstredend heißt es nach jeder tiergeschichte: ich will da auch mal hin. die fotos machen das ganze dann zu einem perfekten bilder-vorlese-buch.
ganz liebe grüße von uns allen
helga
Hi Judith,
AntwortenLöschenwieder ein toller Bericht...dein Schreibstil bringt mich immer wieder zum lachen. Du erlebst ja richtig was in Down Under und machst mich neidisch. Ich freu mich jetzt schon auf das nächste der Autorin Judith.
Liebe Grüße
Andreas
ich kann mich Andreas' Kommentar nur anschließen!
AntwortenLöschenLG
Gaby