26. Februar 2010

Was dich nicht umbringt macht dich staerker

Das war der Leitspruch auf der 3 Tage/2 Naechte – Camping Safari auf Fraser Island, der groessten Sandinsel der Welt an der Ostkueste Australiens.

Nach einer langen Busfahrt von Brisbane nach Hervey Bay, von wo aus die Safari startete, kam ich abends in meinem Hostel, dem Kookaburra Resort, an. Schon beim Einchecken erfuhr ich, dass ein Treffen fuer den naechsten Morgen um sechs angesetzt war fuer ein Briefing, also eine Einfuehrung, was man machen auf der Insel darf/soll/muss und was nicht.

Beim Abendessen lernte ich dann auch gleich mal wieder, oh Schreck ;), zwei deutsche Maedels kennen, die ebenfalls wie ich, diesen Trip machten und in dem selben Zimmer waren wie ich. Am naechsten Morgen gings also um fuenf raus aus den Federn nach einer anstrengenden, heissen Nacht ohne Klimaanlage und sehr vielen Geraeuschen. Noch im Halbschlaf gefruehstueckt (ein Wunder, dass ich nicht mit dem Gesicht im Muesli gelandet bin :) ), Sachen gepackt und halbwegs ansprechbar gings dann zum Treffen.

Unsere Gruppe bestand aus drei Franzoesisch-Kanadiern Sam, Sabrina und Hubert, dem Iren Brian und wie kanns auch anders sein, insgesamt vier deutschen Maedels Jasmina, Efie, Maria und ich...
Es fing schon gut an, erstmal Film gucken ueber Camping und Autofahren auf Fraser. Irgendwie wach bleiben und ein bisschen genervt dem Instructor zuhoeren, der total energiegeladen im ganzen Hostel rumrannte, waehrend wir den Film schauten.

Dann auschecken und los gings zu unserem Auto, das fuer die naechsten Tage unser liebster Freund sein sollte. Es war ein etwas aelteres Auto (zumindest sah es sehr gebraucht aus:)). Drei Sitze vorne und zwei Baenke hinten. Schon beim Einsteigen fiel hinten der Tuergriff weg (das Auto liess sich trotzdem mit einiger Muehe noch schliessen, weshalb wir so losfahren durften) und auch sonst machte das Auto einen eher weniger fitten Eindruck. (Beifahrerfenster liess sich nicht hochkurbeln, musste man mit Hand hochziehen, kleinere Rostflecken, quietschende Scheibenwischer, schlechte bez. keine Klimaanlage, bloed, weil die Scheiben immer beschlugen,...)

Nunja, nachdem das Gepaeck auf dem Dach unter einer Plane verstaut war gings dann endlich los.
Durch stroemenden Regen gings zum Hafen, wo uns eine Faehre nach Fraser Island brachte. (Ich war immer guter Dinge, dass es BESTIMMT bald aufhoert zu regnen und die Sonne rauskommt :))
Rueckwaerts mussten wir von der Faehre runterfahren und dann gings los ueber sogenannte Strassen durch einen Wald zu Wanggoolba Creek, einem Pfad durch den Regenwald zu einem See, der fuer die Aboriginal sehr wichtig war und wahrscheinlich auch noch ist.

Gluecklich ueber das gekaufte Insektenspray liefen wir los durch den diesigen Regenwald. Der See lag ca. 1,5km abgelegen im Wald und als wir trotz einsetzendem leichtem Nieseln ankamen, waren wir froh, durchgehalten zu haben. Der See war ein sehr stiller Ort und man hoerte nur die Voegel und der Wind der durch die Baeume strich. Er hatte eine blau-gruene Farbe und war umrandet von einem weissen Strand auf dem verschiedene Graeser wuchsen.
Nachdem Hubert und ich den See umrundet hatten(die andern blieben einer nach dem anderen zurueck), gings dann wieder den gleichen Weg zurueck durch den Wald zum Auto. Die anderen hatten es glaub etwas eiliger als Hubert und ich (oder wir waren einfach zu langsam :)), da sie ziemlich schnell
verschwunden waren. Wir stiefelten in normalem Tempo hinterher und kamen letztendlich fast
gleichzeitig wie die anderen am Auto an, da die noch einen anderen Weg genommen hatten, der etwas
laenger war.

Dann gings weiter zur anderen Seite, der Ost-Seite, der Insel, da wir nur auf diesem Strand fahren und
campen durften.

An einem kurzen Zwischenstopp gabs dann ein leckeres Mittagessen, bestehend aus kalten
vorgebratenen Haehnchenschenkeln (kalt, weil wir noch nicht Freund geworden waren mit dem
Gaskocher) und etwas geschmackloses Obst (ein Stueck fuer jeden). Eigentlich haette es noch Coleslaw
(sowas wie Kohlsalat wuerd ich jetzt mal behaupten) dazu geben sollen, aber irgendwie hatte keiner so
richtig Lust darauf.

Nach dem Essen hatten wir unser erstesTreffen mit dem Thema Abwasch. Wie soll man abwaschen,
wenn das Wasser, das es da gibt, nur unbehandeltes Regenwasser ist und keiner wirklichen einen Plan
hat, was nun zu tun ist. Letztendlich haben wir dann die Sachen mit Servietten ausgewischt und so
mitgenommen, mit dem Plan, sie bei der naechsten Gelegenheit zu spuelen.

Weiter gings dann nach Eli Creek, ein Fluesslein, der irgendwo auf der Insel entsprang und in Kurven
Richtung Meer floss. Gluecklicherweise ist die Sonne bis dahin hervorgekommen (ich habs ja gesagt...
:) ), sodass wir unsere Badesachen auspacken konnten und, wie uns vorgeschlagen wurde, den Eli Creek
zumindest teilweise entlangschwimmen und sich einfach treiben lassen (war nicht so einfach, da das
Fluesslein nicht sehr tief war und auch nicht so salzhaltig, als dass man sich haette einfach hinlegen
haette koennen). Schoen wars trotzdem einfach so im Wasser zu plantschen und vom Wasser aus
Riesenspinnen zu beobachten.

Nachdem jeder geplantscht hatte und zufrieden war gings zum Maheno Schiffswrack, das ein paar
Minuten Fahrt weiter noerdlich war und halt da einfach am Strand verrostete. (Da wir keinen Fuehrer
hatten, hab ich auch kein geschichtliches Hintergundwissen...)
Fotos geschossen und schon mussten wir Richtung Campingplatz aufbrechen, da wir bei Flut nicht mehr
auf dem Strand fahren durften und es in den Tropen auch ziemlich schnell dunkel wird.

Die Campingplaetze waren aber nicht so, wie man es kennt. Es war einfach nur ein Stueck am Strand, auf
dem man campen konnte, ohne jeglichen Comfort. Ohne Toilette, Wasser, geschweige denn Dusche,
oder ein oeffentlicher Grill. Da waren wir dann doch froh um unseren Gaskocher, es waer sonst doch ein
etwas gefrorenes Abendessen gewesen.:)

Danach sassen wir dann noch etwas an unserem „Lagerfeuer“, tranken Bier oder Goon – natuerlich sehr
gemaessigt, (Goon=Wein in einem silbernen Sack in einem Karton, Goon bedeutet in der
Aboriginalsprache Kopfkissen. Wenn man den silbernen Sack aufblaest, wenn er leer ist, dann kann man
ihn als Kopfkissen benutzen.) und machten erste Bekanntschaft mit Dingos, wilde Hunde, die eig ganz
suess aussehen, aber verdammt gefaehrlich werden koennen.

Wir hatten eine sehr gesellige Runde, sind dann aber doch bald ins Bett, weil jeder sehr muede war.
Waehrend die anderen sich in ihre Zelte verzogen, hab ichs mir im Auto hinten drin gemuetlich gemacht.
Am naechsten Morgen, nachdem Huberts Schuh gerettet war, den ein frecher Dingo sich geschnappt hatte, gings dann zum Indian Head, einem kleineren Berg, von dem aus man anscheinend Schildkroeten, Tigerhaie und Rochen sehen sollte (haben wir nicht....). Am Fuss des Berges haben wir dann sehr leckere, appetitlich orange-aussehende Wuerstchen gegessen, die mit dem Braten langsam so braun-rot wurden. (Mit viel Ketchup geht alles... :) )Da es immer wieder zu nieseln angefangen hatte, sind manche dann in ihre Bikinis geschluepft (auch ich), weils nicht richtig kalt war und so wenigstens nicht alles nass wurde und los gings den Strand hinunter.

Zuerst sind wir (nach kurzer Trockenzeit) im andauernden Nieselregen zu den Champaigne Pools gelaufen. Das sind so Becken in den Felsen, die vom Meer ausgewaschen wurden und staendig das Meerwasser hineinschwappt. Man konnte darin baden und bei Sonne waers bestimmt wunderschoen gewesen. So wars dann halt nur schoen und nach einiger Zeit auch nicht mehr soo warm im Bikini bei Regen.:)

Eigentlich waer dann auch noch ein gewisser Lake Wabby dran gewesen, aber weil das Wetter diesmal nicht so mitspielte, sind wir zu einem richtigen Campingplatz gefahren, wo es auch Duschen gab und wir unsere Frankfurter Hot Dog-Wuerstchen anbraten konnten.

Dann gings zu unserem gebuchten Stueckchen Strand, wo es dann Abendessen gab und ebenfalls wieder Goon und Bier. War ein sehr amuesanter Abend, der dieses mal auch etwas laenger ging. Aber um halb zwoelf waren dann auch schon wieder alle in der Falle.

Am naechsten Morgen gings dann zum Lake McKenzie, ein See im Inselinneren, der selbst bei Wolken wunderschoen ist. Natuerlich sofort wieder Badesachen geschnappt und rein. Es war toll, so ganz ohne Salz oder Chlor. Hat mal richtig gut getan, keine Salzkruste zu haben oder brennende Augen und Chlorgeruch in der Nase. Der See hatte einen weissen Sandstrand, war total klar und hatte eine schoen tuerkis bez. dunkelblaue Farbe. Es war richtig schoen.

Nach einem Mittagessen, bei dem so viel wie moeglich von unseren Resten vertilgt wurde, gings dann bei staerker werdendem Regen wieder zurueck zur Anlegestelle, wo wir wieder mit der Faehre aufs Festland uebersetzten.
Am Hostel angekommen war der Trip dann auch schon wieder zu Ende. Leider oder gluecklicherweise. Zivilisation mit sandfreiem Geschirr, Duschen, Klos,... ist doch nach solchen Erlebnissen auch wieder schoen.:)

3 Kommentare:

  1. Hey, warum kann man Regenwasser nicht zum Geschirr spülen benutzen?!

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  2. wieder mal ein toller Bericht. Leider hatte ihr wohl ein bißchen zu viel Regen...oder?
    Es macht richtig Spaß, erst deinen Bericht zu lesen und dann die dazugehörigen Bilder anzusehen *neidischwerd*.
    Viel Spaß weiterhin wünscht dir

    Andreas

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  3. des war unbehandeltes regenwasser des ueber n dreckiges dach in eine dreckige tonne gelaufen ist. sah n bissl so aus, wie die dusche bei dem ersten campingplatz auf unserem ausflug in den grampians. waer einfach nicht gesund gewesen, aber wie gesagt, da darf man nciht empfindlich sein, was dich nicht umbringt macht dich staerker...

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