Frueh am Morgen gings von Taupo aus los in den Tongariro National Park. Ausgeruestet mit Regenjacke, Wanderschuhen und genug Wasser und Essen fuer 2 Tage spazierten wir los. Spazierten? Ja, die ersten 3 km waren noch ein Spaziergang, doch dann gingen die Treppen los. Nicht umsonst wurden diese Treppen Devil's Staircase (das Treppenhaus des Teufels) genannt. Es ging stetig bergauf und immer wenn man schon dachte, man haette die Treppen hinter sich, kamen noch mehr.
(wir liefen...)
Doch auch das war irgendwann geschafft. Auf 1600m haette man eine wunderschoene Aussicht gehabt, waeren da nicht die Wolken gewesen, die alles (das was man sehen konnte) ziemlich grau und duester aussehen liessen. Nun gut, aber da ich schonmal oben angekommen war, konnte ich auch grad weiter gehen.
Ueber den Suedkrater und dann gings weiter hoch. Diesmal wars nicht so einfach wie der letzte Aufstieg ueber die Treppen. Es ging steil hoch, sodass man manchmal fast klettern musste, es war kalt und feucht und es wehte ein kraeftiger Wind. Je naeher wir dem hoechsten Punkt (1880m) kamen, desto weniger konnten wir sehen. Man merkte, dass wir in den Wolken wanderten. 800 Hoehenmeter ueber unserem Startplatz (1100m).
(...und liefen...)
In den paar Momenten, in denen wir weiter als 5m sehen konnten, bekamen wir eine Ahnung davon, was man einem schoenen Tag muesste sehen koennen. Man hatte eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung des Vulkans und sah verschiedene Krater (wie z.B. Red Crater - Roter Krater) und Seen mit tuerkisem Wasser.
Die meiste Zeit konnten wir jedoch nicht sehr viel sehen ausser einer weissen Wand vor uns, hinter uns, links und rechts, die zudem sehr feucht und kalt war.
Nachdem wir hinter einem Felsen, etwas windgeschuetzt, unser Mittagessen zu uns genommen hatten, gings dann an den 10km langen Abstieg.
(...und liefen...)
Nach vielleicht 2km am Berg entlang entkamen wir der Wolkendecke und konnten endlich wieder was sehen. Wir konnten sogar die Huette sehen auf ca. 1500m, wo es noch 8 Grad Celsius hatte (kann sich jemand jetzt vorstellen, wie kalt es auf der Spitze war???:) ), von der uns erzaehlt wurde, dass sie nur noch zwei Stunden vor dem Treffpunkt weg war. Wir waren sehr erleichtert, es nun bald geschafft zu haben. Doch diese Erleichterung schlug bald in Frust um, da die Huette nicht naeher zu kommen schien. Der Weg fuehrte uns im Zickzack den Berg hinunter und es dauerte ewig bis wir an der Huette ankamen. Wenigstens die hatten wir erreicht.
An der Huette war dann ein Schild angebracht, das uns mitteilte, dass es noch 6,4km waren bis zum Parkplatz und ca. zwei Stunden benoetigte. Nachdem wir schon 5 Stunden unterwegs waren, schien uns das nicht mehr allzu schwierig, zumal es ja nicht mehr bergauf ging, sondern nur noch bergab. Doch wie hatten wir uns getaeuscht.
Diese zwei Stunden waren die schrecklichsten Stunden des ganzen Tages. Das ganze Treppensteigen, auf allen Vieren den Berg hochklettern und dann runterrutschen war nichts gegen die 6km, die wir vor uns hatten. Es ging stetig bergab, sodass man es ziemlich in den Knochen spuerte und es ziemlich unbequem war, zu laufen. Nach etwa der Haelfte (es fuehlte sich an wie die vollen 6km) kamen wir in einen bewaldeten Abschnitt, der nicht zu enden schien. Wer schonmal anderthalt Stunden durch einen Wald gelaufen ist, wo er sich nicht auskennt, jeder Baum dem anderen gleicht und man hinter jeder Kurve das Ende erwartet, der weiss, wie wir uns fuehlten. Der Wald wollte einfach nicht enden...
(...und liefen...)
Nach gefuehlten 5 Stunden durch den Wald laufen kamen wir endlich an dem Treffpunkt an, an dem wir abgeholt wurden. Alle waren erleichtert und erschoepft. Nach einem kurzen Nickerchen im Bus kamen wir bei unserer Lodge an und ich glaube, an diesem Abend ist keiner nach zehn ins Bett gegangen.
(...nicht mehr...;) )
Erstaunlicherweise war das Ganze nicht so schlimm gewesen, wie ich zuvor befuerchtet hatte. Es war zwar kalt, feucht, windig und ziemlich lang, aber das schlimmste Stueck waren eigentlich die letzten 6km, wenn man wusste, man ist fast da, aber halt doch nur fast. Es war laengst nicht so anstrengend, wie angenommen (wenn man eine 7-Stunden-Wanderung ueber einen Vulkan mit 800m Hoehenunterschied nicht anstrengend nennen kann) und gut, dass ichs getan hab, aber ich muss es nicht nochmal machen. Das waer dann doch zu viel des Guten! :)
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bilder kommen am freitag nach...
AntwortenLöschenTja Judith, nun gehts dem Ende der Reise entgegen, gell? Auf die Bilder freue ich mich schon
AntwortenLöschenwieder mal super Bilder...aber das Wetter beim wandern wäre nichts für mich..naja..das wandern auch nicht...hihihi
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