Als das Boot mit Tony Hawk (beruehmter Skateboarder) und Jack Osbourne (bekannt fuer ja was eigentlich?) nach dem Senkrecht-Sturz in die Fluten nach dem 7m-Wasserfall wieder auftauchte jubelte die Menge. Sie hatten es ueberstanden. Man konnte die Erleichterung in ihren Gesichtern sehen, als sie wieder festen Boden unter den Fuessen hatten.
Zumindest so aehnlich koennte es abgelaufen sein. Nach dem Kulturellen Abend in Maketu gings Richtung Rotorua zum White-Water-Rafting, was so viel bedeutet, man sitzt in einem kleinen Schlauchboot mit 6 anderen und schippert einen Fluss mit Stromschnellen (oder in diesem Fall mit Wasserfaellen) hinunter. Ueber 3 Wasserfaelle drueber, klein angefangen bei 2 1/2 m ueber 1m und dann letztendlich ueber einen 7m-Wasserfall, der als der Hoechste der Welt gilt, denn man Raften kann, also von dem man in dem Schlauchboot runterstuerzen kann.
Laut unserem Skipper hatten schon einige Promis wie Tony Hawk und Jack Osbourne denselben Raft gemacht, wahrscheinlich mussten die aber keine $79 fuer eine Stunde im Wasser bezahlen. Es ziemlich Spass gemacht, aber ich war doch ein wenig enttaeuscht, hatte ich mir das White Water Rafting doch abenteuerlicher vorgestellt mit (mehr) Stromschnellen und gefaehrlichen Wasserfaellen. Nunja, das eigentliche Highlight des Tages wartete ja noch auf mich, vor dem ich wirklich Respekt hatte...
Mein Wunsch Fallschirmzuspringen entstand als ich Peter an seinem 50. Geburtstag springen sah. Davor wollte ich nie was davon wissen, aber als ich sah, dass selbst mein Vati sich nach einem halben Jahrhundert traute aus einem Flugzeug zu springen, dachte ich, kanns ja nich soo schlimm sein. Als dann hier Fallschirmspringen ueber Lake Taupo dann angeboten wurde, wusste ich, dass nun meine Zeit gekommen war.
An den Huka Falls wurden noch letzte LSA-Fotos geschossen (Last-Seen-Alive = zum letzten Mal lebendig gesehen), abgeholt und zu dem kleinen Fluggelaende gebracht. Schon angekommen wurden wir auch schon in die Anzuege gesteckt und nach einem kurzen Kennenlernen unserer Tandemspringer und Kameramaenner/-frau gings auch schon ab ins Flugzeug und hoch in die Luft. Also keine Zeit um noch nervoeser zu werden, als ich sowieso schon war.
Es dauerte ca. 15 min bis wir uns hoch auf 15000 ft (Fuss) geschraubt hatten. Die ersten paar Minuten genoss ich die Aussicht und konnts nicht recht glauben, dass es nun tatsaechlich so weit sein sollte. Je hoeher wir kamen, desto banger wurde mir. Konnte ich doch nicht mehr aufhoeren daran zu denken, dass ich aus diesem Flugzeug aus dieser Hoehe rausspringen sollte....
Bei ca. 12000 Fuss schnallte mein Tandemspringer Rhys mich an seinen Gurt und als sich dann auf 15000 Fuss Hoehe die Tuer oeffnete und die erste sprang rutschte mir mein Herz in die Hose. Ich war als dritte an der Reihe und als meine Fuesse aus dem Flugzeug baumelten, dachte ich, mein Leben sei zu Ende. Ich wollte nur noch weg. (Hier ein Rat an zukuenftige Springer -> nicht runterschauen, wenn man an der Tuere sitzt!!!!) Ich wagte nur einen kurzen Blick nach unten, aber der reichte aus, um mir klar zu machen, auf was ich mich da eingelassen hatte. War ich denn total uebergeschnappt aus einem Flugzeug zu springen???
Nun gut, viel Zeit um den Gedanken zu Ende zu denken hatte ich nicht. Ein verkrampftes Laecheln zu meiner Kamerafrau, die schon halb aus dem Flugzeug raushing und dann beten, dass ich fest genug an Rhys dran hing und schon waren wir draussen. Unglaublich aber wahr, kaum dass es keinen Weg mehr zurueck gab (also in dem Bruchteil der Sekunde, als mein Po das Flugzeug verlassen hatte) und ich meinen ersten Schrei losgelassen hatte, konnte ich nur noch lachen und mich freuen ueber das tolle Wetter, die tolle Aussicht, das geile Gefuehl, meinen Mut! Ich war gluecklich! Und verschwendete kein Gedanke mehr daran, dass ich sterben koennte(seltsam aber wahr und das obwohl ich mit 200km/h der Erde entgegenflog).
Als sich nach knapp 60 Sekunden freier Fall der Fallschirm oeffnete, war ich fast enttaeuscht, dass es schon zu Ende war. Ich glaub, ich hatte noch keine Minute in meinem Leben, die so schnell vorueber war, in der aber so viel passiert ist. Dafuer hatte ich jetzt Zeit, die Umgebung zu betrachten und die Aussicht zu geniessen. Mit nur wenigen Wolken hatten wir einen wunderschoenen Blick auf Lake Tahoe (der groesste Kratersee der Welt) und seine Umgebung. Es war unbeschreiblich und fuehlte sich sehr surreal an.
Man sitzt in ungefaehr 10000 Fuss Hoehe in dem Gurt unter einem Fallschirm und schwebt langsam der Erde entgegen. Es ist ein unglaubliches Gefuehl und es ist nicht in Worte zu fassen. Die, die schonmal sowas gemacht haben, wissen wovon ich rede. Man muss es einfach selber erlebt haben.
Nach einer grazioesen Landung auf unseren Hinterteilen (die anderen sind uebereinander gepurzelt, hehehe...) hat Rhys mich losgeschnallt und mein erster Kommentar war, wie ists auch anders zu erwarten: "NOCHMAAAAAAL!!!!"
Danach konnte ich nichts anderes mehr sagen als "Amazing!!!! (Waaaaaahnsinn!!!!)" Mir ist einfach nichts anderes mehr eingefallen... Nunja, ich glaub ich hab eine neue Liebe gefunden.......:D
Abends sind wir dann in einem Hostel in Taupo geblieben und relativ bald nach einem Sumo-Billiard-Contest (Leute in einem Sumoringer-Anzug die versuchten Billiard zu 'spielen') bin ich ins Bett gefallen, hatte ich doch einen so ereignisreichen Tag und nur vier Stunden Schlaf in der Nacht zuvor. Ich war muede, aber unbeschreiblich gluecklich!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
*neidisch*
AntwortenLöschenwie immer KLASSE geschrieben und vor allem: mutig, mutig, mutig...ich würd noch nicht mal in so einen Miniflieger einsteigen.
AntwortenLöschenWeiterhin vieeeeeel Spaß und Arbeit...hihihi wünsche ich dir