26. Februar 2010

Was dich nicht umbringt macht dich staerker

Das war der Leitspruch auf der 3 Tage/2 Naechte – Camping Safari auf Fraser Island, der groessten Sandinsel der Welt an der Ostkueste Australiens.

Nach einer langen Busfahrt von Brisbane nach Hervey Bay, von wo aus die Safari startete, kam ich abends in meinem Hostel, dem Kookaburra Resort, an. Schon beim Einchecken erfuhr ich, dass ein Treffen fuer den naechsten Morgen um sechs angesetzt war fuer ein Briefing, also eine Einfuehrung, was man machen auf der Insel darf/soll/muss und was nicht.

Beim Abendessen lernte ich dann auch gleich mal wieder, oh Schreck ;), zwei deutsche Maedels kennen, die ebenfalls wie ich, diesen Trip machten und in dem selben Zimmer waren wie ich. Am naechsten Morgen gings also um fuenf raus aus den Federn nach einer anstrengenden, heissen Nacht ohne Klimaanlage und sehr vielen Geraeuschen. Noch im Halbschlaf gefruehstueckt (ein Wunder, dass ich nicht mit dem Gesicht im Muesli gelandet bin :) ), Sachen gepackt und halbwegs ansprechbar gings dann zum Treffen.

Unsere Gruppe bestand aus drei Franzoesisch-Kanadiern Sam, Sabrina und Hubert, dem Iren Brian und wie kanns auch anders sein, insgesamt vier deutschen Maedels Jasmina, Efie, Maria und ich...
Es fing schon gut an, erstmal Film gucken ueber Camping und Autofahren auf Fraser. Irgendwie wach bleiben und ein bisschen genervt dem Instructor zuhoeren, der total energiegeladen im ganzen Hostel rumrannte, waehrend wir den Film schauten.

Dann auschecken und los gings zu unserem Auto, das fuer die naechsten Tage unser liebster Freund sein sollte. Es war ein etwas aelteres Auto (zumindest sah es sehr gebraucht aus:)). Drei Sitze vorne und zwei Baenke hinten. Schon beim Einsteigen fiel hinten der Tuergriff weg (das Auto liess sich trotzdem mit einiger Muehe noch schliessen, weshalb wir so losfahren durften) und auch sonst machte das Auto einen eher weniger fitten Eindruck. (Beifahrerfenster liess sich nicht hochkurbeln, musste man mit Hand hochziehen, kleinere Rostflecken, quietschende Scheibenwischer, schlechte bez. keine Klimaanlage, bloed, weil die Scheiben immer beschlugen,...)

Nunja, nachdem das Gepaeck auf dem Dach unter einer Plane verstaut war gings dann endlich los.
Durch stroemenden Regen gings zum Hafen, wo uns eine Faehre nach Fraser Island brachte. (Ich war immer guter Dinge, dass es BESTIMMT bald aufhoert zu regnen und die Sonne rauskommt :))
Rueckwaerts mussten wir von der Faehre runterfahren und dann gings los ueber sogenannte Strassen durch einen Wald zu Wanggoolba Creek, einem Pfad durch den Regenwald zu einem See, der fuer die Aboriginal sehr wichtig war und wahrscheinlich auch noch ist.

Gluecklich ueber das gekaufte Insektenspray liefen wir los durch den diesigen Regenwald. Der See lag ca. 1,5km abgelegen im Wald und als wir trotz einsetzendem leichtem Nieseln ankamen, waren wir froh, durchgehalten zu haben. Der See war ein sehr stiller Ort und man hoerte nur die Voegel und der Wind der durch die Baeume strich. Er hatte eine blau-gruene Farbe und war umrandet von einem weissen Strand auf dem verschiedene Graeser wuchsen.
Nachdem Hubert und ich den See umrundet hatten(die andern blieben einer nach dem anderen zurueck), gings dann wieder den gleichen Weg zurueck durch den Wald zum Auto. Die anderen hatten es glaub etwas eiliger als Hubert und ich (oder wir waren einfach zu langsam :)), da sie ziemlich schnell
verschwunden waren. Wir stiefelten in normalem Tempo hinterher und kamen letztendlich fast
gleichzeitig wie die anderen am Auto an, da die noch einen anderen Weg genommen hatten, der etwas
laenger war.

Dann gings weiter zur anderen Seite, der Ost-Seite, der Insel, da wir nur auf diesem Strand fahren und
campen durften.

An einem kurzen Zwischenstopp gabs dann ein leckeres Mittagessen, bestehend aus kalten
vorgebratenen Haehnchenschenkeln (kalt, weil wir noch nicht Freund geworden waren mit dem
Gaskocher) und etwas geschmackloses Obst (ein Stueck fuer jeden). Eigentlich haette es noch Coleslaw
(sowas wie Kohlsalat wuerd ich jetzt mal behaupten) dazu geben sollen, aber irgendwie hatte keiner so
richtig Lust darauf.

Nach dem Essen hatten wir unser erstesTreffen mit dem Thema Abwasch. Wie soll man abwaschen,
wenn das Wasser, das es da gibt, nur unbehandeltes Regenwasser ist und keiner wirklichen einen Plan
hat, was nun zu tun ist. Letztendlich haben wir dann die Sachen mit Servietten ausgewischt und so
mitgenommen, mit dem Plan, sie bei der naechsten Gelegenheit zu spuelen.

Weiter gings dann nach Eli Creek, ein Fluesslein, der irgendwo auf der Insel entsprang und in Kurven
Richtung Meer floss. Gluecklicherweise ist die Sonne bis dahin hervorgekommen (ich habs ja gesagt...
:) ), sodass wir unsere Badesachen auspacken konnten und, wie uns vorgeschlagen wurde, den Eli Creek
zumindest teilweise entlangschwimmen und sich einfach treiben lassen (war nicht so einfach, da das
Fluesslein nicht sehr tief war und auch nicht so salzhaltig, als dass man sich haette einfach hinlegen
haette koennen). Schoen wars trotzdem einfach so im Wasser zu plantschen und vom Wasser aus
Riesenspinnen zu beobachten.

Nachdem jeder geplantscht hatte und zufrieden war gings zum Maheno Schiffswrack, das ein paar
Minuten Fahrt weiter noerdlich war und halt da einfach am Strand verrostete. (Da wir keinen Fuehrer
hatten, hab ich auch kein geschichtliches Hintergundwissen...)
Fotos geschossen und schon mussten wir Richtung Campingplatz aufbrechen, da wir bei Flut nicht mehr
auf dem Strand fahren durften und es in den Tropen auch ziemlich schnell dunkel wird.

Die Campingplaetze waren aber nicht so, wie man es kennt. Es war einfach nur ein Stueck am Strand, auf
dem man campen konnte, ohne jeglichen Comfort. Ohne Toilette, Wasser, geschweige denn Dusche,
oder ein oeffentlicher Grill. Da waren wir dann doch froh um unseren Gaskocher, es waer sonst doch ein
etwas gefrorenes Abendessen gewesen.:)

Danach sassen wir dann noch etwas an unserem „Lagerfeuer“, tranken Bier oder Goon – natuerlich sehr
gemaessigt, (Goon=Wein in einem silbernen Sack in einem Karton, Goon bedeutet in der
Aboriginalsprache Kopfkissen. Wenn man den silbernen Sack aufblaest, wenn er leer ist, dann kann man
ihn als Kopfkissen benutzen.) und machten erste Bekanntschaft mit Dingos, wilde Hunde, die eig ganz
suess aussehen, aber verdammt gefaehrlich werden koennen.

Wir hatten eine sehr gesellige Runde, sind dann aber doch bald ins Bett, weil jeder sehr muede war.
Waehrend die anderen sich in ihre Zelte verzogen, hab ichs mir im Auto hinten drin gemuetlich gemacht.
Am naechsten Morgen, nachdem Huberts Schuh gerettet war, den ein frecher Dingo sich geschnappt hatte, gings dann zum Indian Head, einem kleineren Berg, von dem aus man anscheinend Schildkroeten, Tigerhaie und Rochen sehen sollte (haben wir nicht....). Am Fuss des Berges haben wir dann sehr leckere, appetitlich orange-aussehende Wuerstchen gegessen, die mit dem Braten langsam so braun-rot wurden. (Mit viel Ketchup geht alles... :) )Da es immer wieder zu nieseln angefangen hatte, sind manche dann in ihre Bikinis geschluepft (auch ich), weils nicht richtig kalt war und so wenigstens nicht alles nass wurde und los gings den Strand hinunter.

Zuerst sind wir (nach kurzer Trockenzeit) im andauernden Nieselregen zu den Champaigne Pools gelaufen. Das sind so Becken in den Felsen, die vom Meer ausgewaschen wurden und staendig das Meerwasser hineinschwappt. Man konnte darin baden und bei Sonne waers bestimmt wunderschoen gewesen. So wars dann halt nur schoen und nach einiger Zeit auch nicht mehr soo warm im Bikini bei Regen.:)

Eigentlich waer dann auch noch ein gewisser Lake Wabby dran gewesen, aber weil das Wetter diesmal nicht so mitspielte, sind wir zu einem richtigen Campingplatz gefahren, wo es auch Duschen gab und wir unsere Frankfurter Hot Dog-Wuerstchen anbraten konnten.

Dann gings zu unserem gebuchten Stueckchen Strand, wo es dann Abendessen gab und ebenfalls wieder Goon und Bier. War ein sehr amuesanter Abend, der dieses mal auch etwas laenger ging. Aber um halb zwoelf waren dann auch schon wieder alle in der Falle.

Am naechsten Morgen gings dann zum Lake McKenzie, ein See im Inselinneren, der selbst bei Wolken wunderschoen ist. Natuerlich sofort wieder Badesachen geschnappt und rein. Es war toll, so ganz ohne Salz oder Chlor. Hat mal richtig gut getan, keine Salzkruste zu haben oder brennende Augen und Chlorgeruch in der Nase. Der See hatte einen weissen Sandstrand, war total klar und hatte eine schoen tuerkis bez. dunkelblaue Farbe. Es war richtig schoen.

Nach einem Mittagessen, bei dem so viel wie moeglich von unseren Resten vertilgt wurde, gings dann bei staerker werdendem Regen wieder zurueck zur Anlegestelle, wo wir wieder mit der Faehre aufs Festland uebersetzten.
Am Hostel angekommen war der Trip dann auch schon wieder zu Ende. Leider oder gluecklicherweise. Zivilisation mit sandfreiem Geschirr, Duschen, Klos,... ist doch nach solchen Erlebnissen auch wieder schoen.:)

11. Februar 2010

The Hammer und Plantschen am 3. schoensten Strand der Welt

Alle Mann (und Frau) an Bord, los die Leinen, Ahoi!

Nach einem anstrengenden Tag Anreise nach Airlie Beach (wohlgemerkt 1 Stunde Zeitverschiebung zu Melbourne nach hinten) mit Flugzeug und Bus gehts am naechsten Morgen um halb acht Richtung Segelboot.

Unser Segelboot heisst 'The Hammer' und ist ein ehemaliges Rennsegelboot, das bestimmt auch mal den ein oder anderen Preis gewonnen hat. :)
Die Crew besteht aus 4 kraeftigen Maennern. Unser Skipper und Chef an Bord Micko, und seine 3 Handlager Will, auch genannt 'der Haarige', Tom 'der Schuechterne Schoene', der (oben ohne ^^) gekocht, abgewaschen und geputzt hat und Adam 'der Neue', der ebenfalls abgewaschen hat. Unsere Reisegruppe, ebenfalls bei Gelegenheit Handlanger des Skippers, besteht aus 5 Deutschen (mit mir), 4 Englaendern, 2 Mexikanern, 2 Italienern und 2 Franzosen.

An Bord duerfen keine Schuhe getragen werden wegen Stolpergefahr, also alle raus aus den FlipFlops und rauf aufs Schiff. Waehrend wir unter Deck eine Einweisung zu unseren Betten bekommen und noch allerhand andere Dinge erfahren, nehmen wir schon Kurs auf Whitehaven Beach. Noch sind wir motorbetrieben, da leider gerade Flaute herrscht.
Unter Deck sind wir begeistert von den Schlafmoeglichkeiten (Schlafkojen in denen man sich umdrehen kann und vermutlich vor Angst eingeht, dass der ueber ihm runterfaellt oder man selber bei Seegang rausfaellt), den Toiletten/Duschen (auch gerade so zum Umdrehen, Dusche ist einfach Wasserhahn rausnehmen und schon laeufts) und der frischen, wohltuend kuehlen Luft. :)

Dementsprechend sind auch alle froh, als wir wieder an Deck koennen und die frische Meeresluft einatmen koennen.

Nach einer schoenen Fahrt zwischen gruenen Inseln und um sie herum, Lunch (natuerlich wieder Sandwiches) und erstem 'im-Bikini-auf-Deck-liegen-und-bruzzeln', lassen wir unseren Anker vor Tongue Bay ins Wasser. Von dem Schuechternen Schoenen und dem Haarigen werden wir mit dem Beiboot in Grueppchen am Strand abgesetzt. Im ersten Moment bin ich etwas entsetzt und wundere mich ob das der beruehmte Whitehaven Beach sein soll, der als unverzichtbar gilt, wenn man in den Whitsundays unterwegs ist. Doch kurz darauf werde ich eines Besseren belehrt und los geht die Wanderung angefuehrt von dem Haarigen. Halt, Wanderung? Wieso wandern, fragen wir uns. Gluecklicherweise ist es 'nur' ein 20min-Lauf den Berg hoch im Schatten bei mind. 30*C durch ein Waeldchen und sind dann umso begeisterter, als wir verschwitzt am Lookout (Aussichtspunkt) ankommen und ueber Whitehaven Beach sehen koennen. Er ist wunderschoen, schon von oben ist der Strand weiss und das Wasser gruen-blau. Wie man sich das Paradies halt vorstellt...

Die Aussicht geniessen, Fotos machen von der Umgebung und sich selber und dann gehts auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter. Diesmal zum richtigen Whitehaven Beach. Angekommen am Hill Inlet (ein Teil des Whitehaven Beach) natuerlich nochmal Bilder machen und vor allem den Sand geniessen, der mit 99,7% Quarzgehalt laut Wikipedia als der weisseste Strand der Welt gilt. Dann rein in unsere Anzuege, die uns vor Quallen oder/und Stachelrochen, hab ich nicht so genau verstanden :) schuetzen sollen und rein ins kalte Nass. Zumindest dachten wir, dass es so einfach waer. Doch der erste Fuss im Wasser beweist das Gegenteil, es ist unheimlich warm, bestimmt waermer als die deutschen Schwimmbaeder mit ihren 24-28*C... Also von Abkuehlung ist nicht zu sprechen.

Nun gut, aber ein Versuch ist es wert in das tiefere Wasser zu gehen und da zu testen ob es dann kuehler wird. Und tatsachlich, nach ungefaehr 200 m dem Sand folgen und dann bestimmt nochmal 20m im Wasser laufen, bis dann das Wasser auch mal annaehernd an die Schultern herankommt (zumindest wenn eine groessere Welle kommt), da ist es dann auch ganz angenehm kuehl. Wahrscheinlich immer noch 27*C, aber im Gegensatz zu den 35*C Lufttemperatur kann man hier doch schon von Abkuehlung sprechen...:)

Nachdem dann auch unter Schweiss und harter Arbeit Fotos entstanden sind, chillen wir noch etwas am Strand, bevors dann wieder ueber den Berg zurueck zum Tongue Beach geht, wo wir dann wieder von unserem Schuechterne Schoene und dem Beiboot abgeholt werden.

Inzwischen ist eine leichte Brise aufgekommen, sodass wir endlich Segel setzen koennen und auf gehts Richtung offenes Meer. Wir muessen alle auf eine Seite des Bootes sitzen und merken, wie es langsam kippt. Doch keine Sorge, es hat sich nicht gedreht oder derartiges, dafuer hat unser Skipper Micko schon gesorgt. Cool wie er war mit Zigarette im Mund steht er hinter dem grossen Steuerrad und bringt uns sicher zu unserem Schlafplatz, dem Stonehaven Anchorage. Auf dem Weg dahin sehen wir, wie sich langsam die Sonne zwischen zwei Inseln dem Horizont naehert.

Als Snack zwischendurch werden Tortilla-Chips mit Chili-non-Carne und Kaese ueberbacken gereicht. Was wir nach dem spaerlichen Mittagessen gerne vertilgen und auch sehr lecker ist.
Durch die Meerenge hindurch und gleich wie ein paar andere Segelboote werfen auch wir Anker. Im Hintergrund eine bewaldete Insel und vor uns einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Total romantisch. (Drei der Deutschen, nicht ich wohlgemerkt und von den anderen Nationalitaeten bestimmt auch noch welche, haben sich sehnlichst gewuenscht, dass der Schuechterne Schoene nicht so schuechtern sein soll und sich doch zu ihnen gesellen sollte, was er aber dann leider nicht gemacht hat...:( )

Nach dem Bewundern nehmen wir das Abendessen zu uns. Spaghetti Bolognese, bestimmt mit Liebe und viel Schweiss vom Schuechternen Schoenen zubereitet.
Dann aber die Ueberraschung, wir duerfen auch an Deck uebernachten...Wir, die Deutschen, schnappen uns natuerlich ein paar der wenigen verfuegbaren Isomatten und machen uns breit. So breit, wie man sich halt machen kann auf einem 23m langen Boot, das vielleicht 6-7m breit war.
Der Sternenhimmel laesst uns erst einmal die kommende harte Nacht vergessen. Er ist unglaublich! Keine Wolken am Himmel, die Milchstrasse so nah, dass man fast denkt, man muesste nur seine Hand ausstrecken um die Sterne zu beruehren. Mit diesem Gedanken versuche ich mich moeglichst bequem hinzuliegen und bin dann auch schon bald eingeschlafen.

Nach einer harten, kalten, windigen Nacht, mit mehreren verwunderten Blicken in den Himmel, da es immer noch nicht hell ist, wache ich dann endgueltig auf, als die Sonne hinter der Insel hochkommt.

Nach einem Fruehstueck bestehend aus Muesli und Obst werden dann langsam wieder die Motoren angeworfen (auch die eigenen:) ) und auf gehts zum Blue Pearl Bay, wo die anderen dann schnorcheln gehen, waehrend ich als Einzige meiner Gruppe richtig tauchen darf, weil ich das noch dazu gebucht hatte. Also ab in die Taucherausruestung und ab gehts in 6-7m Tiefe. Die Korallen sind alle ziemlich braun, die Fische dagegen alle ziemlich bunt. Ich wundere mich, ob sich das Extra-Geld wirklich gelohnt hat auszugeben. Beim Weiterschwimmen denke ich jedoch nicht weiter darueber nach, sondern geniesse die bunte Vielfalt der Fische.

Nachdem auch die anderen wieder auf dem Boot angekommen sind, machen wir uns weiter auf den Weg zum Langford Reef, wo auch ich dieses Mal schnorcheln kann.
Von dem Beiboot rueckwaerts ins Wasser fallen lassen, Brille, Schnorchel und Flossen an den richtigen Platz ruecken und los gehts. Die Korallen sind zwar immer noch braun, aber hier gibt es zwischendurch auch noch ein paar schoene bunte Korallen. Zumindest ich als nicht-Biologin nenne sie jetzt einfach Korallen.
Fische sind hier kaum zu entdecken und die Schildkroeten, von denen die Rede war, lassen sich auch nicht blicken.
Also nach etwas Rumpaddeln gehts wieder zurueck zum Boot und raus aus unseren Anzuegen.

So langsam wirds auch schon wieder Zeit fuer die Rueckreise nach Airlie Beach, da wir mit einem Boot doch etwas laenger brauchen.
Ploetzlich, als wir alle voellig entspannt auf dem Deck liegen (ich in T-Shirt und kurzer Hose, da die Sonne dann doch etwas zu stark war am Tag zuvor :( ), ein kleiner Aufschrei: Delfine!!
Alle schnappen sich ihre Kameras und los geht die 'Delfin-Jagd'. Leider sind sie doch etwas weit weg und man sieht nur immer wieder eine Rueckenflosse aus dem Wasser auftauchen. Trotzdem schiesse ich wie wild Bilder. (Je mehr desto besser, hinterher kann man immer noch sortieren...;) )
Doch dann taucht kein Delfin mehr auf... Wir fahren ein Stueck weiter und da, nochmal Delfine. Diesmal naeher zu unserem Boot. Eine ganze Delfinschule mit ca. 5 Delfinen, die zusammen auf- und abtauchen und es demensprechend hammer aussieht. Ich bin total begeistert. Ich hab Delfine gesehen!!! Doch da wusste ich noch nicht, dass es noch besser wird. Ich steh ganz vorne am Bug des Schiffes und ploetzlich sind die Delfine unter uns und schwimmen unter unserem Boot hindurch. Leider gelingen mir nur 2 Aufnahmen, von denen nur die eine nach was aussieht. Der Moment ist einfach zu schnell wieder vorbei.

Danach sehen wir erstmal ein paar Minuten keine Delfine mehr. Doch dann, wieder Rueckenflossen in einigem Abstand zu uns gesichtet! Ich renne natuerlich wieder sofort nach vorne und habe das Glueck zu sehen und zu fotografieren, wie ein paar Delfine unter uns hindurchschwimmen und kurz mit dem Boot ohne Eile mitschwimmen. Ich bin total begeistert. Delfine sind wunderschoene, elegante Tiere und sie in der freien Wildbahn in dem klaren Wasser zu sehen ist der Wahnsinn!
Der Schuechterne Schoene hat auch sofort seinen Anzug angezogen und ist ins Wasser gesprungen. Leider war er zu spaet dran, sodass er die Delfine nicht mehr erreichte und zurueckkommen musste. (Das waer der doppelte Wahnsinn gewesen, tolle Delfine und der Schuechterne Schoene mitten unter ihnen! xD)
In dem Moment habe ich zu traeumen angefangen, irgendwann die Moeglichkeit zu haben auch einmal mit Delfinen zu schwimmen. :)
Wer weiss, vielleicht wird der Traum irgendwann wahr.
Ich werde dieses Erlebnis auf jeden Fall nie vergessen!!

Nachdem dann keine Delfine mehr gesichtet wurden, haben unsere 3 Musketiere (der Haarige, der Schuechterne Schoene und der Neue) das groesste Segel gehisst und mit dem blau-gelben Segel gings dann zurueck nach Airlie Beach vorbei an den gruenen Inseln des Whitsunday National Parks und ueber das gruen-blaue Wasser des Pazifik, wo ich dann noch einen netten Abend mit 2 deutschen Maedels, die mit auf dem Boot waren, verbrachte, bevor es dann am naechsten Tag weiter nach Brisbane ging...

9. Februar 2010

Great Ocean Road Sunset Tour

Ich denke und denke und denke und denk und....Irgendwie faellt mir dieses Mal nichts Spannendes oder Lustiges oder sonst einen tollen Eroeffnungsteil ein zu meinen Touren von letzter Woche.
Also entschuldigung dafuer, ich hoffe, die Bilder machen das wieder gut. :(

Mit Blick ueber Brisbane, den Pool meines Hostels neben mir, entsteht jetzt der Blog.
Letzte Woche am Dienstag habe ich ja eine Great Ocean Road Sunset Tour gemacht. Die Great Ocean Road ist eine Strasse entlang Australiens Kueste und ist, wenn ich mich recht erinnere ca. 250km lang und verlaeuft zwischen Geelong und Warrnambool. Wer Jonathans Blog verfolgt hat, der weiss Bescheid. Er hatte fuer die Strecke, die ich an einem Tag erledigte, 4 Tage Zeit. Insofern haben wir auch nicht an jedem Stein angehalten, sondern an den wichtigsten Sachen. Zudem unterschied sich meine Tour auch noch von Jonathans, da ich den Sonnenuntergang bei den 12 Aposteln gesehen hab, was bei ihm nicht der Fall war, da sie nicht so schoenes Wetter hatten wie wir.

Also gut, nun aber zu der Tour. Morgens um halb elf gings los. Zuerst gings ueber die 'laengste Bruecke Australiens', zumindest laut unserem Fahrer Bernie war sie das.
Erster Stop war Bells Beach. Da gabs dann auch schon Mittagessen (bei solchen Touren bedeutet das wohl immer einfach Sandwiches. Toast mit Salat, Tomaten, Gurke, Karotten, Wurst, Kaese und natuerlich Ketchup. War ganz lecker eigentlich, wenn man das lapprige Toastbrot vergisst und moeglichst viel Ketchup drauf haut...). Bells Beach war eig schon ganz schoen. Vor allem das Toilettenhaeuschen hat mich begeistert mit seinem Aboriginal Painting. (Malerei der Ureinwohner Australiens, wahrscheinlich nicht von damals, da hats vermutlich keine Toilettenhaeuser gegeben, aber in dem Stil war das gemalt.) Sehr huebsch...

Nach dem Lunch gings dann durch Anglesea weiter zum Split Point Lighthouse, ein Leuchtturm mit rotem Dach, den man leider nur mit Fuehrer besteigen konnte. Aber selbst von unten hatte man eine schoene Aussicht.
Beim Weiterfahren hat Bernie uns auf die kreativen Haeuser aufmerksam gemacht entlang der Kueste. Sehr interessant, aber meiner Meinung keine schlechte Idee...Waer bestimmt cool in so nem Haus zu leben...

Nun gut, kurzer Stop am wahrscheinlich offizielen Start der Great Ocean Road, das obligatorische Foto davor und weiter gehts zum Koala gucken. Dafuer mussten wir etwas von der Great Ocean Road abweichen und etwas den Berg hoch fahren. Schon auf dem Weg nach oben waren erste entzueckte Laute zu hoeren. Der Busfahrer hat uns dann etwas weiter oben abgesetzt und wir durften dann runter laufen und Koalas suchen... War auch sehr suess, leider waren die Koalas ziemlich weit oben in den Baeumen, sodass sie nicht allzu gut zu sehen, geschweige denn zu fotografieren waren. Aber trotzdem, ich hab Koalas in der freien Wildbahn gesehn....:)

Wieder vom Busfahrer aufgesammelt einen kurzen Boxenstopp fuer ein Eis eingelegt und weiter gehts. Schon kurz nach dem wir wieder losgefahren sind sehen wir in einer Kurve ungefaehr 10 Leute stehen. Wir haben uns schon alle gewundert, aber nur so lange,bis unser Busfahrer angehalten hatte und wir den Koala gesehen haben, der ungefaehr auf Augenhoehe sass. Natuerlich sofort Kameras rausgeholt und jede Bewegung, die er gemacht hat auf die Speicherkarte bannen. War total spannend. Zumal wir ihn rein theoretisch auch anfassen konnten, sich aber keiner getraute, da es sich wohl schon herum gesprochen hatte, dass das gefaehrlich werden koennte, da Koalas gut zubeissen koennen.

Nachdem dann auch ich meine bestimmt 20 Bilder gemacht hab, wieder zurueck in Bus und dann gings in den Regenwald. Unglaublich aber wahr. An der australischen Suedkueste gibts einen Regenwald. Ok, die Kueste hat man nicht mehr gesehen, aber seltsam wars trotzdem. Ungefaehr eine halbe Stunde sind wir durch den Wald gelaufen mit Zwischenstops bei denen unser Busfahrer uns die Umwelt erklaert hat.

Kurze Pipipause und dann auf zum Lord Ard Gorge. Kurz nach unten in die Bucht gelaufen, obligatorische Fotos geschossen, wieder die Stufen hoch dann weiter zum Razorback gelaufen, auf einem Weg an den Seiten begrenzt durch niedrige Buesche bis zum Horizont.
Man haette auch ueber den Razorback, Lord Ard Gorge und die 12 Apostel mit dem Hubschrauber fliegen koennen, aber das waeren vermutlich die teuersten 7 min meines Lebens gewesen, mit $70. Da hab ich dann doch lieber die Aussicht von unten genossen...:)

Langsam sinkt die Sonne und ich wunder mich schon, wo wir letztendlich den Sonnenuntergang sehen werden.
Als wir so gegen halb acht die Gibson Steps erreichen, dachte ich schon, das wars. Die Gibson Steps sind Treppen die an einer Felswand nach unten zu einem schoenen Strand fuehren. Die Sonne neigte sich zu der Zeit auch schon dem Horizont zu und es entstanden wieder einige Bilder. Zu der Zeit war ich der Meinung, dass das wohl das meiste von einem Sonnenuntergang war, das ich bekommen wuerde und hab mich schon leicht aufgeregt, dafuer Geld ausgegeben zu haben. Aber gluecklicherweise wurde ich des Besseren belehrt, als wir dann zu den 12 Aposteln gefahren sind, von denen nicht mehr viele uebrig waren. Dort haben wir einen ziemlich schoenen Sonnenuntergang angeschaut und dann gings wieder zurueck.

Um halb eins bin ich dann wieder ziemlich zufrieden beim Jonny angekommen.

1. Februar 2010

Großer Surf Cup 2010!

Wind und Wellen, Sport und Spaß - packende Surf-Wettkämpfe am Wilsons Prom.

Die Surf-Elite weltweit trifft sich wieder zum Jahresbeginn in Wilsons Prom beim Tidal River.

Der Jahresauftakt des Großen Surf Cup (GSC) findet 2010 zum ersten Mal in Wilsons Prom statt. Vom 29. bis 31. Januar treffen sich die besten Surfer zu einem heißen Wettkampf in Wilsons Prom, dem südlichsten Punkt des australischen Festlandes.

Nach dem Aufwärmen sind die Amateure an der Reihe. Unter ihnen Jonathan Kopf, noch nicht lange unter den Surfern, hält sich schon recht wacker auf dem Board. Jedoch ist das Meer auch noch nicht so wild, wie die Wettervorhersage für den heutigen Tage vorhergesagt hat.

Jonathan Kopf macht den zweiten Platz. Nicht schlecht für den Anfang.

Nach den Amateuren sind die Profis dran. Inzwischen redet man hier nicht mehr von kleinen Wellen. Die Brecher sind inzwischen bei knapp 10 Metern Höhe. Sie gelten weltweit zu den höchsten Wellen.

Als erster geht Mick Fanning an den Start. Er erwischt gleich die zweite große Welle und startet mit einem Backside Roundhouse. Von der Jury gibt es dafür 90 von 100 Punkte. Nächster ist Kelly Slater. Er gilt als der Weltbeste zu dieser Zeit. Er startet in der ersten Runde sogleich mit einem Layback Snap und dafür 97 Punkte von der Jury.

Die dritte im Bunde ist Judith Kopf. Sie gilt als Anwärterin für den Titel. Sie fängt an mit einem Frontside Floaters, der ihr erstaunlich gut gelingt, gilt er doch als einer der schwersten Tricks.
Ein Raunen geht durch die Menge auf den Zuschauerbänken am Wilsons Prom beim Großen Windsurf Cup 2010, als die Profi-Surferin Judith Kopf im Wasser unter dem 10-m-Brecher verschwindet. Atemlose Stille. Doch da ein Aufatmen, sie ist nicht untergegangen, sie hat es geschafft, sie reitet die Welle, als hätte sie nie etwas anderes getan! Judith Kopf hat den Großen Surf Cup 2010 gewonnen!!!

Nunja, ganz so ists leider nicht abgelaufen. Hatte am Samstag meinen allererstes Surfabenteuer. Wir sind am Freitag zu Wilsons Prom gefahren mit einer Gruppe von dem Outdoor-Club von Jonathans Uni. Abends, also so gegen halb 12 haben wir einen kurzen Abstecher gemacht an den Strand und ich war sehr beeindruckt. Sternenklare Nacht, richtig feiner Sandstrand, das Meeresrauschen, so wie man es sich halt vorstellt.
Am nächsten Tag sind wir dann relativ früh aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück gings dann in den Wetsuit (Neoprenanzug, damit man nicht auskühlt im Wasser), mit LSF 50-Sonnencreme eingecremt und mit dem (sauschweren) Board an den Strand.

Kurze Einführung und dann ab ins Wasser. Am Anfang wollte nichts gelingen und ich war dann auch schon etwas verärgert, weil ich so viel Kraft aufwenden musste und mir erst nix gelang. Nachdem ich dann das Board an den Kopf bekommen hab, weil da so ein starker Wind weht, hatte ich erstmal genug. Nach einer viertel Stunde hab ich dann aber beschlossen, doch noch einmal reinzugehen. Also nochmal versuchen. Immer noch nicht besser, zumindest bis dann einer zu mir kam und mir nochmal was erklärt hat. Da hab ich mich dann erstmal darauf konzentriert die Welle zu bekommen, damit ich ein Gefühl für das Board bekomm. Hat dann auch endlich nach ein paar Versuchen endlich funktioniert und es hat sogar Spaß gemacht. Jedoch hat es auch unendlich Kraft gekostet immer wieder zurück ins etwas tiefere Wasser zu kommen. Der Wind war nämlich ziemlich stark und die Wellen nicht ganz ohne. Bis ich bis zur Hüfte im Wasser stand musste ich bestimmt 70m ins Wasser hinein laufen, weil es sehr flach ins Wasser ging.

Nun denn, ich hatte trotzdem sehr viel Spaß, hab ziemlich viele Wellen dann erwischt, als ich den Dreh raushatte, war öfters sogar auf den Knien und einmal sogar fast für ne halbe Sekunde gestanden, bevors mich wieder ins Wasser gehauen hat. :) Für Nicht-Surfer: Das ist ne Wahnsinnsleistung für das erste Mal! *mir selber stolz auf die schulter klopf*
Jonathan und ich waren den ganzen Tag im Wasser. Was ich hinterher dann auch ganz schön schnell gemerkt hab. Muskeln sehr schwach, rote Augen, Sonnenbrand um die Augen rum, auf den Hand- und Fußrücken, da wo halt kein Anzug war und das trotz eincremen.

Als wir vom Surfen zurückkamen war leider unser Zelt zusammengebrochen, weil es so stark gewindet hat. Glücklicherweise hatten welce noch ein Ersatzzelt dabei, welches wir nutzen konnten und eindeutig stabiler aussah, als das unsere.
Am Abend gings auch schon sehr bald ins Bett für mich weil ich todmüde war. Leider war nicht so viel mit schlafen, weil es sehr gewindet hat und ich ständig das Gefühl hatte, dass unser Zelt zusammenbricht oder der Überzug weggeweht wird. Zusätzlich war dann auch noch eine immense Hitze, sodass ich Schwierigkeiten hatte, mir irgendwie Kühlung zu verschaffen. Am nächsten Morgen bin ich auch dann sehr früh aufgestanden, weil ich dachte, außerhalb des Zeltes seis vielleicht etwas kühler durch den Wind. Doch da hatte ich mich geschnitten. Draussen wars fast noch heißer. Morgens um sieben hatte es bestimmt schon 28°C....:(

Jonathan ist erstmal nochmal zum Surfen gegangen (Ich konnte mich kaum bewegen vor lauter Muskelkater und Wehwechen, wie zb mein Kiefer, der ebenfalls das Board abbekommen hat, Füße/Knie, die ständig ans Board angeschlugen beim Aufsteigen, etc. und natürlich Sonnenbrand), ich hab mich in den Schatten gelümmelt mit einem Buch und versucht zu vergessen wie heiß es ist. Später ist Jonathan dann noch zum Nachbarstrand Squeeky Beach gelaufen, der ebenfalls aus weißem Sand besteht, aber beim Laufen quietscht. Sehr seltsam, hört sich aber lustig an...
So um 2 gings dann auch wieder zurück, worüber ich dann doch auch sehr froh war, da es immer noch heißer wurde und (wir haben abends mal nachgeschaut) zur Höchstzeit 37,3°C hatte (mit dem heißen Wind, selbst im Schatten fast unerträglich)....Auch mal ein Erlebnis wert... :)

So viel also zu meinem Surfausflug. Das war auch mein letzter Blog aus Melbourne. Morgen werd ich noch eine Great Ocean Road Sunset Tour machen, die einen tag lang geht und am Mittwoch gehts dann nach Airlie Beach zu den Whitsunday Islands. Ich werde danach wieder von mir hören lassen, je nachdem wie es mir möglich ist.
Bis dahin, viel Spaß beim lesen! :)