27. März 2010

Me, Myself & I in New Zealand

So fuehl ich mich gerade.

Seit ueber zwei Wochen ist 150b Hamilton Road, Awhitu mein Zuhause. Das Haus ist sehr abgeschieden auf einem Berg gelegen, von Bergen umgeben. Der naechste Laden ist ca. 6km entfernt und das ist auch nur ein kleiner 'Tante-Emma'-Laden, wo man alles notwendige bekommt. Die naechste 'Stadt' ist 40km entfernt und hat so ca. 6000 Einwohner, also eher ein groesseres Dorf...:)

'Meine' Familie besteht aus Papa Alastair, Mama Julia, Antoine (oder Antony, von Julias vorherigen Beziehung), 12 Jahre alt, Charlie, 3 Jahre alt und Ella, 2 Jahre alt. Dazu kommen dann noch 5 Hunde (mind. 1 davon schwanger, bei der 2. ists nicht ganz sicher), eine Katze, ein Schwein, ein Schaf, ein paar Kuehe und ungefaehr 109 Pferde. (Die Maeuse und Ratten in den Scheunen nicht mitgerechnet.:) )

Julia ist sehr lebendig, aktiv und sehr nett (manchmal etwas zickig, aber wer ist das nicht....;) ). Ich komm mit ihr ziemlich gut klar und es macht Spass mit ihr zusammen zu sein.
Mit Alastair komm ich auch super klar. Er ist ziemlich locker drauf und ist so der entspanntere Teil der Familie.

Antony ist unglaublich huebsch und auch sehr nett, ausserdem ein super Reiter, der davon traeumt, spaeter einmal bei Olympia zu reiten und so wie er jetzt nach 5 Jahren reitet, kann ich mir das auch sehr gut vorstellen. :D

Meine Aufgabe, fuer die ich bezahlt werde, ist auf Charlie und Ella aufzupassen, waehrend die Eltern arbeiten. Ich kann mit ihnen Montags, Mittwochs und Freitags zum Playcenter gehen, ein Ort aehnlich wie ein Kindergarten, wo man die Kinder aber nicht abgibt (schoen waers xD), sondern man mit den Kindern ein paar Stunden spielen kann. Es bedeutet, dass die Kinder mit anderen spielen koennen und mal was anderes sehen als den Garten und die Berge um sie herum. Und fuer mich ists gut, weil ich dann nicht selber mir was ausdenken muss, was ich mit ihnen machen koennte.
Da wir so abgelegen wohnen ist das mit dem Unterhalten nicht so einfach. Hier in der Umgebung gibts naemlich nichts wo ich hingehen koennte und ums Haus rum ists auch nicht so spannend. Also keine leichte Aufgabe, vor allem wenn man alleine auf zwei kleine Kinder aufpassen muss, die schon ziemlich ihren eigenen Kopf haben.

Charlie ist sehr eigensinnig. Er wuerde am liebsten den ganzen Tag Playhouse Disney schauen, das ist ein Fernsehsender, auf dem den ganzen Tag lang nur irgendwelche Kinderserien laufen (kann schon viele Lieder mitsingen....:( ). Er ist dann immer total darauf fixiert und es ist schwierig, ihn zu was anderem zu bewegen oder ueberhaupt mit ihm zu sprechen. Er ist entweder in seiner eigenen Welt oder ignoriert einen mit Absicht, auf jeden Fall reagiert er kaum auf aeussere Einfluesse, wenn er TV schaut.
Bei Strandspaziergaengen ist er immer der der vorausrennt und nicht warten will (ganz im Gegensatz zu Ella, die immer hinterher haengt und wenn sie keine Lust mehr hat sich einfach hinsetzt und demonstriert wie wenig Lust sie hat).
Ansonsten ist er eigentlich echt suess und relativ ruhig. Man muss sich nur was einfallen lassen und ihn unterhalten, was ja wie gesagt, nicht sehr einfach ist...

Ella ist ein quierliges Maedchen, dass sehr viel Aufmerksamkeit fordert. Sie ist aufgedreht und kann dadurch auch ganz schoen nerven. Jedoch trotz allem echt suess.

Ich will nicht zu viel grummeln, aber manchmal muss ich mich doch zusammen reissen, wenn Ella wieder nach irgendwas schreit oder sie mal wieder nicht auf mich hoeren. Es ist ziemlich kompliziert mit den beiden und ich bin dann doch immer wieder froh, dass ich hier nicht fuer ein halbes Jahr bin oder gar noch laenger, sondern nur fuer 5 Wochen. So kann ich doch einiges ignorieren.

Zumal da ja noch 'mein' Pferd Tigger ist, fuer das ich eigentlich hierher gekommen bin. Julia bietet mehrstuendige Ausritte an zum Strand zum Beispiel und zuechtet nebenher auch noch mit ein paar Hengsten. Die haben nicht einen Reitstall, wie man es von Deutschland kennt. Hier sind die Pferde das ganze Jahr ueber auf den Weiden und sowas wie einen Stall gibt es nicht, dementsprechend auch keine Angestellten, die ausmisten muessen oder so (was ich eigentlich vorhatte zu tun).

Mein Pferd Tigger, den ich so oft reiten darf, wie ich will, ist ein recht netter Wallach. Die ersten Ausritte, die ich mit ihm gemacht hab, waren etwas durchwachsen. Am Anfang musst ich mich erst wieder daran gewoehnen ueberhaupt auf einem Pferd zu sitzen, dann hatten wir einige 'muster' (master ausgesprochen), was so viel bedeutet, wie Kuehe zusammezutreiben. Wir mussten das machen, da eine Kuh sich in Draht verfangen hatte und wir sie befreien wollten, was nicht einfach ist, weil die Kuehe keine Menschen gewohnt sind und sie dadurch angreifen und das dann doch etwas gefaehrlich ist. Es ist aber ungefaehr so, wie man sich den Wilden Westen vorstellt, nur dass wir noch zwei weitere Autos hatten, die ebenfalls zum Treiben gedacht waren.
(Inzwischen war der Tierarzt da und hat sie unter Betaeubung befreit. Anscheinend hat der Tierazt so viel Betaeubungsmittel benutzen muessen, wie noch nie bei einem anderen Tier...Die Kuh wollte einfach nicht schlafen gehen...)

Bei einem Ausritt mit Antony hab ich dann gemerkt, dass Tigger eigentlich gar nicht richtig tut, was ich ihm sage, sondern nur mit den anderen Pferden mitlaeuft. Nungut, das Problem konnte ich erstmal loesen, in dem ich die letzten paar Mal alleine ausgeritten bin. Er war auf einmal sehr aufmerksam und hat sich als kleiner Schisser rausgestellt, der vor Aesten und Kuhfladen Angst hat. (Hat sich beim zweiten Ausritt schon gebessert...^^)

Die Landschaft um mich herum ist sehr bergig und wenn ich einen Ausritt mache, dann muss ich erstmal den Berg hinunter (den ich hinterher wieder hochgaloppieren kann, zumindest ein Stueck, bis Tigger dann nicht mehr kann^^). Es gibt hier keinen Wald, in dem ich mich verirren koennte und die Landschaft ist auch nicht so unuebersichtlich, dass ich nicht mehr heimfinden koennte. Es ist sehr einfach, zumal es verschiedene Wege gibt, denen ich folgen kann, die zum Beispiel zum Strand hinunter fuehren oder zur naechsten Bergkuppe. (Schaut euch die Fotos an, da sieht mans...)

Jedoch bin ich immer wieder begeistert von der Aussicht, die man von hier hat. Von meinem Zimmer aus seh ich links ueber dem Berg das Meer und rechts kann ich nachts die Lichter von Auckland sehen. Ich muss nur 10 min zum Strand fahren und ich kann Flugzeugen beim Starten und Landen am Flughafen zusehen oder zu Aucklands Skytower hinueberblicken.
Es ist einfach sehr schoen hier und waers nicht so abgelegen koennte ich mich fast dran gewoehnen.

Hier kann man ueberall Truthahnfamilien beobachten, wenn man Glueck hat sieht man sogar wilde Fasane, Kaninchen rennen herum, Pferde grasen, Kuehe mit ihren Kaelbern stehen auf den Weiden. (Hier merkt man erst spaeter, dass wiedermal ein neues Kalb oder Fohlen auf der Weide steht...:) ) Man koennte es auch so ausdruecken: ich bin im Land wo Hase und Igel sich Gute Nacht sagen.

Aber wie so oft, Bilder sagen mehr als tausend Worte........xD

5 Kommentare:

  1. Wer noch mehr Fotos sehen will und was Julia genau macht, ihre Homepage: www.wildwesttrekkin.com

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  2. bessere Bilder von Menschen und Tieren kommen noch.

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  3. Hi Judith, wenn ich mal wieder deine Bilder betrachte wird´s mit dem Fernweh auch nicht besser..
    P.S: Hast gefehlt am Konzert:-)

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  4. omg. konzert. hab ich voll vergessen. Ostern ist ziemlich untergegangen mit kranken Kindern, vielen Treks und einem Sturz vom Pferd meinerseits mit leichter Gehirnerschuetterung und gezerrten (oder sowas aehnlichem) Hueftmuskel. Inzwischen gehts wieder allen einigermassen gut inklusiv mir, wo ich heut schon wieder aufm Pferd sass. :)
    p.s. wenn du mir ne email schreiben willst oder mir deine emailadresse geben willst, dann kann ich dir ebenfalls schreiben, wenn neue blogs on sind etc.

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  5. Hi Judith, hier meine Email:

    bidumtaler@betriebsdirektor.de

    Grüßle

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