29. Januar 2010

Das Limettenmonster oder die Wanderung zum Horror Mountain

Nach eine mehr oder weniger geruhsamen Nacht gings dann aber auch nach einem Pancake-Frühstück schon wieder los. Zuerst zu Safeway (Supermarkt) um die wichtigsten Dinge für das Wochendende einzukaufen, dann auf nach Halls Gap im Grampians National Park.
Da angekommen erstmal im Infocenter weitere Informationen über die Umgebung eingeholt und überlegt, was wir machen. Schließlich haben wir uns erst einmal für eine kurze Wanderung (oder eher Spaziergängle) entschieden zu den Venus Baths (also zur Badewanne der Venus), die wir schon nach kurzer Zeit über einen Pfad, der sich durch ein Eukalyptuswäldchen schlang, erreichten.
Diese Badewannen der Venus war ein Bach, der die Felsen ausgewaschen hat und so immer wieder Becken entstanden sind. Es war für den Anfang eigentlich schon schön und ich denk zu richtigen Jahreszeit, wenn n bissl mehr Wasser dagewesen wär, dann wärs bestimmt noch schöner gewesen.

Nachdem wir uns da dann ein Weilchen von der anstrengenden Wanderung erholt hatten, sind wir wieder zurück nach Halls Gap gelaufen, wo uns dann auf dem Camping Platz (direkt an der Straße) ein paar Kängurus entgegen kamen. Das war echt cool mal so Kängurus in freier Wildbahn zu sehen, wobei freie Wildbahn doch etwas übertrieben ist, wenn man überlegt, wie nah die an der Zivilisation waren. Da waren die Kängurus, die wir am Abend vorher noch bei Melbourne bei Sonnenuntergang gesehen hatten, wesentlich spannender. Da waren unmengen Kängurus, unter anderem auch kleinere , also jüngere, und auch Mütter mit Babys im Beutel (hat man daran gesehn, dass sie einen unheimlich dicken Bauch hatten und manchmal auch die Köpfe aus dem Beutel herausschauten).

Nach dem Essen wollten wir nochmal zum Camping Platz zurückkehren und sind deshalb erst einmal kurz in einen Laden reingegangen und haben fürs Abendessen seltsam-aussehende, überteuerte Würste und HamburgerFleischküchlein mit Brot und Ketchup gekauft.
In dem Örtchen gabs auch einen Picknickplatz wo es öffentlich zugängliche Grillplatten gab, auf denen wir dann die Würstchen und die Fleischküchlein gebraten haben.
Die haben seltsamerweise sogar recht gut geschmeckt, wenn man sich denn irgendwann durch das Brot bis zu dem kleinen Stückchen Fleisch hindurchgegessen hatte. Mit viel Ketchup geht alles...:)
Dann gings wieder zurück zu den Kängurus, zu denen sich inzwischen auch noch der ein oder andere Kakadu gesellt hatte.
Jonathan, der wie immer auf Abenteuer aus war, hatte extra weniger gegessen, damit er noch die Kängurus mit seinem leckeren Brotkrumen füttern konnte. (So ca. 3 Krümchen warn übrig:) )
Er kam dann auch recht nah an eine Kängurumama heran, die gerade ihr Kind trinken ließ. Sie fraß im aus der Hand, jedoch als er ihr noch näher auf den Pelz rücken wollte und sie streicheln wollte, hat sie ihn mit einer Handbewegung abgewehrt, was für uns Fotografen sehr amüsant aussah.
Irgendwann hatte das Kind dann aber ausgetrunken und dann sind sie ganz friedlich davongehüpft.
Da es jetzt aber auch schon später wurde, mussten wir uns einen Platz zum Schlafen suchen. Also sind wir hoch auf den Berg gefahren um Ausschau nach einem Platz zum Bushcampen zu halten, also in freier Wildbahn zu übernachten. Leider war das etwas schwierig, da wir uns an verschiedene Regeln halten mussten, sodass sich das Bushcampen als sehr schwierig herausstellte. Weil wir aber die Hoffnung nicht aufgeben wollten sind wir zu verschiedenen Lookouts (Aussichtspunkten) gefahren, wie zB der Reed Lookout, der dann auch gleich der Ausgangspunkt für The Balconies (die Balkone) war. Einen Schlafplatz haben wir dann dort zwar nicht enteckt, aber dafür eine wundervolle Aussicht und eine braune Schlange, die vermutlich giftig war, wie eigentlich alles in Australien (im Gegensatz zu Neuseeland), aber sowieso gleich abgehauen ist, als sie uns gesehen hat.

Beim Weiterfahren haben wir dann einen Platz gefunden, den man zum Bushcamping hätte verwenden können und der einigermaßen den Regeln entsprach. Nachdem dann aber die Polizei uns gesichtet hatte, wie wir da rumlaufen, hat uns der nette Polizist dann doch eher geraten, auf den nahegelegenen Campingplatz zu gehen und die Gebühr, dann am nächsten Tag nachzuzahlen (shame on us - wir haben das nicht gemacht^^).

Also auf zum Campingplatz, ein deutsches Pärchen getroffen und Zelt aufgeschlagen. Ziemlich bald haben wir dann auch geschlafen, wenn man das so nennen kann. Sina, Jonathan und ich haben im Zelt übernachtet und Linda im Auto. Jonathan hat natürlich am besten geschlafen, wie mir schien.Linda und ich haben im Gegensatz dazu ziemlich gelitten. Es ist nachts eisigkalt geworden und ich mit meim Schlafsack der bis 15° noch angenehm sein soll, war dann doch froh, ne Decke noch mitgenommen zu haben, die dann aber leider nicht mehr unter mir lag, was mich dann auch nicht schlafen ließ, weil ja keine Isomatte oder derartiges unter mir lag und ich somit auf dem Boden geschlafen hab...Linda hat erst um 6 morgens ne angenehme Liegeposition im Auto gefunden und dadurch ca. 2 Stunden geschlafen, gefühlsmäßig vllt ne Stunde weniger als ich, wenn man meinen Schlaf Schlaf nennen konnte. Nunja, um halb neun schon wieder aufgestanden und nach dem Frühstück gings dann zu den MacKenzie Falls, die uns von dem deutschen Pärchen empfohlen wurde. Da der Weg direkt neben dem Wasserfall hinunter ging, war er ganz schön anstrengend (vor allem wieder hoch, für Nichtsportler fast nicht zu schaffen;) ).
Unten angekommen wars dann auch sehr schön, zumal wir noch relativ früh am morgen dort waren, sodass auch die Sonne noch nicht so hoch stand und tolle Bilder entstanden sind.

Als dann auch der Rückweg nach oben wieder geschafft war, setzten wir unsern Weg zum Hollow Mountain (oder später auch genannt Horror Mountain) fort. Wir stoppten noch bei dem Ngamadjidj Shelter, eine Stelle an nem Felsen, an der die Aborigines, die Ureinwohner Australien, sich trafen und die Wände bemalten. Ebenso wie am Gulgurn Manja Shelter, der in der Nähe des Mount Zero und dem Hollow Mountain war. Der Weg zu diesem Shelter war schon etwas anstrengender, obwohl es glaub nur 750m waren, ist es nicht so einfach durch Sand bei schon wieder mind. 30°C eine leichte Steigung hochzulaufen, wo überall Ameisenbauten sind und zigtausend (mir kamen es wie zigtausend vor, wahrscheinlich warens nur hunderte^^) Fliegen die einem immer ins Gesicht sitzen wollten. Nungut, aber auch das war irgendwann geschafft (zumindest das hochlaufen, Fliegen waren immer noch da).

Oben gabs dann ein paar Handabdrücke zu sehen und eine Aussicht über (zumindest gefühlt) ganz Australien. Alles ganz flach, braun und noch im näheren Umkreis dunkelgrüne Bäume. Häuser gabs eigentlich keine.
Weiter zum Hollow Mountain. Der Weg hörte sich gar nicht so schlimm an, wurde im Reiseführer als medium schwierig beschrieben. Er war ca. 1,25 km lang und erstreckte sich über ca. 160 Höhenmeter. (Für die, dies nicht wissen, das ist verdammt viel. Ich weiß jetzt auch Bescheid...:( )
Am Anfang war wieder Sandpfad angesagt, ging ja noch, jedoch schon gleich nach 200m oder so fingen die Felsen an. Man kann diesen Weg eigentlich nicht mehr als Weg bezeichnen, es war eher eine reine Kletterpartie irgendwann. Auf dem Weg zur Spitze oder zumindest zum Ende des Weges (die Spitze war doch dann noch etwas weiter weg), haben wir dann noch Linda hinter uns gelassen, der es verstänlicherweise zu viel wurde, wie mir später dann auch noch bewusster wurde, als es mir eh schon war. Zuerst galt es über Felsen zu klettern, wo in 2 m Abstand dann der Abgrund rief und dann sind wir den Berg weiter hochgelaufen, was bedeutet eine Felswand entlang zu laufen, die ungefähr in einem 50°-Winkel zum Boden stand und kein Geländer hatte, geschweige denn wirklich einen Weg. Es waren immer wieder gelbe Pfeile am Boden zu erkennen, denen wir gefolgt sind. Nach insgesamt bestimmt mind. einer Stunde Aufstieg (für 1,25km ganz schön lang) erreichten wir dann sowas wie ein Plateau auf dem immernoch Fliegen umherschwirrten und wir unendlich sehen konnten. Es waren keine Berge um uns rum im Weg, wir konnten einfach schauen. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich ganz so begeistert nicht mehr war, weil der Weg katastrophal gewesen war, dei Fliegen die ganze Zeit nicht locker gelassen haben und die Aussicht auf flaches 'braunes Land mit Steinen und Bäumen' nicht sonderlich abwechslungsreich und spannend fand...

Auf dem Rückweg haben wir dann Linda wieder aufgegabelt und sind dann nach Horsham gefahren, einer Stadt die, wie ich glaube, am Rand der Grampians liegt.
Nachdem wir einen Platz auf einem Campingplatz gebucht hatten sind wir dann nochmal einkaufen gegangen um fürs Abendessen was zu besorgen. Es gab ChickenNuggets, Kroketten und MeatPie (also einen kleinen Blätterteigkuchen in dem eine braune Masse war, die Fleisch beinhaltet hat). Hat alles aber dann doch obwohl der großen Auswahl alles gleich geschmeckt mehr oder weniger aber war zumindest sättigend.

Als der Hunger gestillt war, ging es daran, den Durst zu stillen und Jonathan packte eine 1l-Havana-Club-Flasche aus und 2 2l-Pepsi-Flaschen. (Wer Havana Club nicht kennt: das ist ein Rum, wenn man ihn mit Cola mischt und Limetten reinschneidet, ergibt das einen Cocktail der Cuba Libre heißt und ziemlich lecker schmeckt xD)
Während die Flaschen leerer wurden hatten wir jede Menge Spaß mit verschiedenen Spielchen und deutschem Gesang, bis uns jemand darauf aufmerksam machte, dass dies keine Taverne sei und wir doch etwas ruhiger sein sollten...(Worauf Jonathan dann fragte, wo denn die Taverne sei, hat jedoch keine Antwort bekommen...)
Als dann dei Flaschen leer waren, machten wir einen Spaziergang zu einer kleinen Insel im nahegelegenen Fluss, auf der dann das Limettenmonster entstand, das wir dann alle huldigten. d=D

Am nächsten Morgen wurden wir dann von dem Geschrei der vielen Vögel geweckt. Auf dem Campingplatz waren saumäßig viele Papageien unterwegs, also so weiße mit einem roten V auf der Brust und kleinere, die auf dem Rücken grün waren und vorne rot und blau und glaub sogar gelb waren.(lt. Sinas Blog Allfarbloris) Von denen gibts leider keine Fotos, weil die immer ganz schnell über unsere Köpfe davon geflogen sind. Aber das war auch ein Erlebnis, mal von hunderten Vögeln umgeben zu sein, die ein Geschrei machen, dass man es irgendwann nicht mehr hören kann...

Wir beschlossen, an dem heutigen Tag nicht mehr wandern zu gehen, da uns so die Abwechslung der Wege und Aussichten gefehlt hat und wir alle noch groggy vom tag zuvor waren.
Wir sind dann nach Torquay gefahren, was ungefähr eine Stunde von Melbourne entfernt ist und sind dort in einen Quiksilver/Roxy/ripcurl-Outletstore gefahren (sind bekannte Surfermarken). Danach gings auf zum Strand, der wunderschön war und mir erlaubte, mein Kind in mir herauszulassen und ein bisschen im Wasser zu planschen. :)

Abends gings dann nach Melbourne in eine supergute Pizzeria, wo ich einen Salat mir Hühnchenstreifen und Knoblauchbrot und zum Nachtisch einen Chocolate Mud Cake (Schokoladen-Matsch-Kuchen) gegessen hab. Die andern hatten Nudeln, von denen sie ebenfalls hinterher bis zum Rand voll gewesen waren.
Schließlich sind wir wieder in der Macorna St angekommen und sind dann auch ziemlich bald ins Bett gefallen, froh über die Möglichkeit, in einem
mehr oder weniger normalen und bequemen Bett zu schlafen. :)

Heut abend gehts dann zum Surfen, Jonathans Weihnachtsgeschenk an mich einlösen und dann werd ich am Montag meinen vermutlich letzten Blog aus Melbourne schreiben.
Bis dahin, viel Spaß beim Lesen...:)

P.s. Bilder sind wieder im Album.

27. Januar 2010

ZigZag Trail und Baby-Teufel

Am Dienstag gings los nach Tasmanien. Schon gleich stellte sich heraus, dass ich ein bissl neben mir stand, da ich eine Stunde zu früh los fuhr mit dem Bus Richtung Flughafen. Da ich aber noch in einen andern Bus umsteigen musste und der nur sehr selten fährt pro Tag, musste ich ne Stunde länger an der Haltestelle warten. Bis ich erstmal merkte, dass ich zu früh da war, verging bestimmt ne halbe Stunde, in der ich mich ständig wunderte, wo denn der Bus blieb. :)
Am Flughafen angekommen, hatte mein Bus dann noch etwas Verspätung gehabt, sodass ich und Linda (die Freundin, mit der ich nach Tasmanien ging) etwas Probleme hatten uns zu finden. Aber nachdem auch das irgendwann geklappt hatte, konnte es endlich losgehn.
Schon auf dem Flug nach Launceston wurde ich den Eindruck nicht los, dass es ein paar sehr lustige Tage werden würden. :)

Aus dem Flughafen heraus wurden wir erst einmal von super Wetter (Sonne, blauer Himmel, bestimmt um die 30°C) empfangen und dann mit unserem eigenen Shuttle-Bus (Platz für 20 Leute, wir waren zu dritt mit dem Fahrer) zu unserem Hostel gebracht, dem Batman Fawkner Inn.
Was mir zuerst auffiel an Tasmanien war die Landschaft. Es war etwas hügeliger als die Melbourner Umgebung und allgemein etwas abwechslungsreicher, aber wie Melbourne auch ziemlich trocken.
Im Hostel angekommen, breiteten wir uns erst einmal in unserem Doppelzimmer aus und sind dann aber gleich wieder los um ein bisschen die Stadt zu erkunden und einen Supermarkt zu finden, der noch auf hat. (In Australien haben die meisten Läden ab halb sechs geschlossen, Ausnahmen sind nur wenige Supermärkte wie Cole's, Safeway oder derartiges. Ziemlich blöd, wenn man abends also noch was braucht.)

Launceston ist eine echt süße Stadt. Ist schwer zu beschreiben. Viele Kirchen und die meisten Häuser sind im alten Stil gebaut. Keine Ahnung, wann man so baute, aber die waren echt sehr putzig. Da war nix modernes dabei, so wie man es aus Deutschland kennt.*
nun gut. auf dem Rückweg von Cole's (Supermarkt, der noch so lang auf hatte) dann noch an einer Pizzeria vorbeigekommen, die an dem Abend Pizzen zum halben Preis anbot, natürlich haben wir uns das gleich gemerkt und sind nach dem Abladen unserer Einkäufe auch sogleich wieder da hin.
Die Pizza war wahnsinnig lecker (die frische Tomatensoße hat man voll rausgeschmeckt ('oraler Orgasmus', wie man in der heutigen Jugendsprache sagen würde...xD)) und für ca 3€ ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass die normal das doppelte mind. gekostet hätte....
Nach diesem wahnsinns Erlebnis sind wir dann nach einem kurzen Zwischenstopp in einem Laden zurückgelaufen und sind müde nach so einem aufregenden Tag glücklich und zufrieden eingeschlafen.

Am nächsten Tag gings dann nach einem kurzen Frühstück los. Wir wollten wandern gehen. Da wir von einer Schlucht gehört hatten, die sehr schön sein soll und auf Empfehlung unseres Hostelbetreibers sind wir dann einen gewissen ZigZag Trail gelaufen. Laut einem Schild am Anfang, hätte der Weg ca. 20 min dauern sollen, hat sich aber leider iwann als falsch herausgestellt, weil irgendwann in der Mitte dann ein Schild kam, dass es zum 1. Bassin (Wasserreservoir) nochmal 20 min seien. (da passt doch iwas nicht?! :) )

Nunja, da wir ja dann grad sowieso schon auf dem Weg waren und umkehren etwas blöd gewesen wär, sind wir halt weiter gelaufen. Der ganze Weg ging im Zickzack, wie der Name schon sagt, den Berg hinauf und dann nach einer Ewigkeit auch wieder hinunter zu dem Bassin. Es war eigentlich echt schön, doch auch ganz schön anstrengend. Meine Wadenmuskeln haben iwann etwas gezittert...

Am 1. Bassin angekommen haben wir erst mal eine Fahrt im Sessellift gemacht, über den See rüber und wieder zurück. war eigentlich ganz cool.*
Nach kurzer Pause und etwas Überlegen haben wir uns dann entschlossen auch noch zu dem 2. Bassin zu laufen, was sich dann als fast noch anstrengender herausstellte als der erste Weg, aber auch den 2. haben wir bezwungen. Zur Belohnung sind wir dann an das Ufer gesessen, haben unsere Beine ins Wasser gestreckt und erst mal einfach nur den weg weg sein lassen. (Und ich hab meine Muskeln entspannen lassen, hätt sonst etwas gefährlich werden können, auf Felsen mit Muskelschwäche rumzuklettern...)
Nach einer Weile, als wir ein paar Tropfen abbekommen hatten die aus dem Himmel kamen (vor unserer Reise stand im Wetterbericht, es würde clearing rain geben, also ein bisschen regnen), haben wir uns dann auf den Weg zurück gemacht. Der Rückweg ging wesentlich schneller und auch der Regen kam nicht. (Während der ganzen Zeit in Tasmanien hats nicht einmal geregnet, so viel zu dem Wetterbericht...)

Ein kurzer Stop bei dem Kiosk beim ersten Bassin, ein paar Pfauen und eine Pfauenmama mit Baby fotografieren und schon sind wir auch wieder zurück zum Hostel. Diesmal aber einen Weg, der ca 15 min dauerte bis zu dem Punkt, wo auch der ZigZag Trail wieder anfing und auch für Rollstuhlfahrer geeignet war, dementsprechend dann auch geteert und eben...:) *
Zurück im Zimmer (das übrigens recht klein aber trotzdem groß genug war) haben wir dann erstmal eine lange Pause gemacht, in der ich die ersten Postkarten, die wir in dem Old Umbrella Shop gekauft haben, den es schon seit 1860 gibt, geschrieben und mein Buch gelesen hab und Linda ein Powernap (Nickerchen) gehalten hat.

Abends haben wir dann gekocht. Spaghetti mit fertiger Tomatensoße ohne Salz hat n bissl fad geschmeckt und war auch etwas wenig, aber letztendlich sind wir trotzdem recht satt geworden und waren zufrieden. Als Abendgestaltung haben wir dann noch Billard gespielt und Musik aus der JukeBox laufen lassen. Das Thema dieses Abends war iwie eindeutig 'Möglichst elegant an den an den anvisierten Bällen vorbeispielen'! xD War aber trotzdem so amüsant, dass ich total vergessen hab, wer nun letztendlich gewonnen hat. (Ich bin ja davon überzeugt, ich wars, weil ichs einfach drauf hab, aber wer weiß.....^^)*

Nächster Tag, frisch und munter auf zu Mount Elephant's Pancake House. Pfannkuchen oder besser gesagt Crêpes zum Frühstück. Ungewöhnlich, aber saumäßig gut. * Meiner hieß Tropicana und war mit Mangos, Erdbeeren, Ananas und Kokosnuss gefüllt und dazu gab es 2 Kugeln Vanilleeis, das ebenfalls unheimlich gut war. Um nochmal in Jugendsprache zu verfallen, dass war ein oraler MegaOrgasmus!!! d=D Von mir war nur noch alle paar Sekunden zu hören:"Oh, das ist soooo gut!","Mmmmmhmmmm!", "Das ist so lecker!". Linda hat schon angefangen sich über mich lustig zu machen....:)

Mittags gings dann auf in den Tasmanischen Zoo. Viele Vögel, wenig andere Dinge. Es waren schon hübsche Vögel, aber wenn man für $25 in einen Zoo geht (inklusiv der Fahrt), dann würde man doch etwas gern sehen. Bei mind 35°C spürt man, wie die Haut anfängt zu bruzzeln, dann werden selbst die schönsten Vögel irgendwann nicht mehr so interessant. Es gab auch Kängurus, Emus, Krokodile und noch anderes Getier zu sehen oder besser gesagt, hätte man sehen sollen. Leider wars aber auch den Pinguinen, Echidnas, Wombats und so manch anderen ebenfalls viel zu heiß, was bedeutet, dass sie sich alle iwo verkrochen haben und so dann nicht wirklich zu sehen waren...:(

Was wir aber dann gesehen haben, waren Tasmanische Teufel.* Die waren total putzig und sind voll lustig in der Gegend rumgehoppelt. Die haben sich immer angegriffen und dann aber nicht gebissen, wie man das von Hunden beim Spielen sehen kann, sondern sind hingelegt und sich das Gesicht abgeschleckt. Das sah voll süß aus. Aber auch nur so lang, bis dann ein Ranger kam und es Zeit fürs Fressen war. Er hat dann Possumfleisch ausgepackt, wo noch Knochen und Fell dran war und uns dann was über die Teufel erzählt, während diese fraßen. Beim Fressen sahen sie dann auch eher wie Raub- und nicht wie süße Kuscheltiere aus. :)

Das Highlight war dann aber noch ein Baby-Teufel, den der Ranger aus einem Sack holte, den er zuvor an einen Baum gebunden hatte. Dieses Teufelbaby war 6 Monate alt und seine Mutter hatte nicht genug Milch, weswegen es von Hand aufgezogen wurde. Unter vielen Entzückungsschreien durften wir es dann alle streicheln (anscheinend gefällt ihm das) und Fotos machen. Irgendwann hat es dann aber auch etwas angefangen zu schreien, was voll süß geklungen hat, es klang wie leises Röhren...Einfach nur soooo süüüüß! :)

Danach mussten wir dann noch eine Weile auf unseren Bus warten und während wir warteten haben wir den restlichen Zoo angeschaut. Es gab zB noch ein paar Affen, die etwas wild wurden, und den Zaun hoch gesprungen sind,
als Linda sie anstarrte. Es gab dann auch noch eine kurze Berührung zwischen Affe und Linda, auf die sie glaub nicht gefasst war, nach ihrem Schrei zu urteilen....=D

Nach diesem aufregenden Ausflug mussten wir erst einmal wieder etwas ruhigeres machen und sind in Boag's Brewery (eine bekannte Brauerei in Australien) und haben eine Tour gemacht, bei der es dann auch hinter her ein Beer-tasting von 4 Bieren gab, die Auszeichnungen gewonnen haben (In Australien hat alles und jeder ne Auszeichnung oder ist das Beste, kann man sich nicht immer drauf verlassen). Da hab ich zum ersten Mal seit langem wieder Bier getrunken. Mir hats immer noch nicht so richtig geschmeckt, weswegen auch Linda dann mehr getrunken hat als ich, da sie immer meine Reste bekam, was man ihr auch iwann leicht anmerkte....:)
Die Brauerei war ziemlich interessant aber es hat auch ganz schön gestunken (wahrscheinlich für Bierliebhaber das Paradies) und war ziemlich laut, was den positiven Eindruck etwas gemindert hat.

Abends sind wir dann noch Indisch essen gegangen, was ziemlich lecker war.

Am nächsten Tag sind wir dann noch in den nahegelegenen City Park gegangen, wo es auch noch einmal Affen zu sehen gab. Nach diesem 'aufregenden' Erlebnis sind wir dann nochmal durch die Straßen von Launceston gestreift und haben noch ein paar Dinge für den Australian Day gekauft, der gestern stattfand. Ein Feiertag, wie der 3.10. in Deutschland, nur wird er hier richtig gefeiert... (Details folgen noch im nächsten Blog über die Grampians und den Australian Day)
Dann gings auch schon wieder zurück nach Melbourne wo Sina und Jonathan auf uns warteten. Zum Abendessen gabs dann noch Enchiladas (überbackene Fladenrollen mit Hähnchen und Paprika und Mais drin, meine waren nich überbacken, aber saulecker. Einfach gerollt mit frischem Salat, Paprika, Mais, Frühlingszwiebeln, Schmand und Hähnchenfleisch drin...mmmhhhmmm...).
Damit war dann der Urlaub in Tasmanien auch schon wieder zu Ende...:(

Ich hatte mega viel Spaß mit Linda und es war echt super, dass wir das letztendlich doch noch gemacht haben. Waren geile Tage, danke Linda! :)

*Bilder sind im Album zu sehen. Ist einfacher als immer in den Blog einzufügen...

16. Januar 2010

China - das Land der aufgehenden Sonne?

Am Donnerstagmittag gings los auf meine große Reise. In Frankfurt erfuhr ich beim einchecken meines 15,5kg schweren Rucksackes, dass ich ihn in Shanghai nochmal aus- und wieder einchecken muss. Ich dachte bis dahin kein Problem. Der Flieger von Air China war leider etwas heruntergekommen, also die Filme sind nicht richtig gelaufen (die Stewardessen hatten glaub nicht so den Plan^^) und schlafen konnte ich erst nicht, weil so ein kleiner Chinese (7-8 Jahre) ständig gegen meine Lehne getreten hat und trotz mehrmaligem bösen Blick meinerseits (andere wären vor Schreck fast gestorben xD) nicht aufgehört hat, aktiv weiterzutreten...
Nun gut, ich war froh als ich das Flugzeug endlich verlassen konnte, nachdem ich von oben schon erste Blicke auf China werfen konnte und nicht unbedingt begeistert war. Alles braun und ziemlich heruntergekommen, außerdem gleicht da ein Haus dem andern, da gibts in einer Straße kein einziges Haus das irgendwie auch nur anders steht. Nunja, ich wollte ja sowieso nicht in Shanghai bleiben, insofern war das nicht wichtig.
Wichtiger war eher, durch die Passkontrolle zu kommen, was ziemlich lang gedauert hat, da die chinesische Behörde keine Bestätigung hatte, dass wir (ich und noch ein paar andere, die auf dem Weg nach Melbourne waren) weiterfliegen und nicht vorhatten länger als die 6 Stunden Aufenthalt in China zu verbringen. Aber auch das klärte sich nach anderthalb Stunden auf, in denen ich komplett ratlos war, weil die Chinesen nicht viel gesagt haben und das was sie gesagt haben ich nicht verstanden hatte...
Irgendwann war es aber auch dann soweit, dass ich mich, nachdem mein Rucksack durchsucht wurde, in den Flieger setzen konnte und froh sein konnte, endlich weitere 11 Stunden im Flugzeug zu verbringen. Diesmal war es ein etwas moderneres mit eigenen Bildschirmen direkt an der Rücklehne des Vordermanns, bei denen man aus vielen verschieden Filmen sich die raussuchen konnte, die man sehen wollte (bei mir zb. Kong-Fu Panda, Sex & the City, Ice Age 3, Mamma Mia). Also alles in allem war das ziemlich angenehm.In Melbourne angekommen ging alles sehr schnell. Die Passkontrolle war schnell hinter mich gebracht und die getrockneten Mangos die ich als Proviant dabei hatte wurden mir nicht abgenommen. Mein Rucksack kam auch sehr schnell und schon konnte es los gehen. Mit dem Skybus zur Southern Cross Station und von da aus den Zug nach Watsonia nehmen, wo mein Bruder dann warten sollte. Klingt alles sehr einfach, aber für jemanden der nicht weiß, dass man sich nicht immer auf die Fahrpläne verlassen kann, war es doch etwas komplizierter, den richtigen Zug zu erwischen. Letztendlich war aber auch das geschafft und so konnte ich um ca. 12:30 Uhr Ortszeit Jonathan in die Arme schließen.Nach eine kalten Dusche und kurzer Kuscheleinheit mit den Hunden von Jona's Mitbewohnerin gings auch schon wieder los zum St. Kilda Beach.

Da wars sehr windig aber auch sehr schön. wir verbrachten den ganzen restlichen Tag damit, am Strand entlang zu laufen, den Kitesurfern zuzuschauen, die da in Massen ihre Künste zeigten und die Acland Street bestimmt 4 Mal hoch und runter zu laufen. Da gabs dann auch ziemlich viel zu sehen, Konditoreien, Hippi-Läden, Imbisse, Cafés, und noch viel mehr. Es wurde dann jedoch ziemlich schnell etwas frisch, weil ein kalter Wind aufzog und ich nur kurze Hosen und ein Top anhatte (Jonathan hat mir davor nichts davon verraten, dass ich vielleicht eine Weste hätte mitnehmen sollen...:( ).
Ich hab aber dennoch durchgehalten bis zum Sonnenuntergang wo dann die ersten Pinguine aus ihren Schlupflöchern kamen. Das war ziemlich süß, aber da es mir eigentlich immer noch kälter wurde, haben wir dann beschlossen, dass 2 Pinguine reichen und sind zurück gefahren (von da aus dauert das ca anderthalb Stunden).
Nun bin ich wieder hier, hab grad noch kurz Jonathans Mitbewohnerin kennen gelernt, die mir sehr sympathisch erscheint, die aber gleich wieder gegangen ist und werd jetzt ins Bett gehen. Hab noch etwas Schlaf nach zu holen. :)